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    jOBS

    jOBS


    Land/Jahr:
    USA 2013
    Genre:
    Drama / Biografie
    Regie:
    Joshua Michael Stern
    Darsteller:
    Ashton Kutcher
    Dermont Mulroney
    Josh Gad
    Matthew Modine
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    127 Minuten
    Kaufstart:
    27. März 2014
    Label:
    Concorde


    Es war ein Schock für die gesamte Computerbranche, als Steve Jobs im Oktober 2011 an den Folgen seiner Krebserkrankung starb. Nur ein Jahr später jedoch wurde seine Vision und sein großer Traum vollendet: Das Unternehmen galt als das wertvollste und erfolgreichste IT-Unternehmen auf der ganzen Welt. Doch der Weg dahin war sicherlich kein leichter, wie Steve einst nach der Beendigung seines Studiums feststellen wollte. In den 70er Jahren hatte er es als rebellischer und eigensinniger Mensch nicht einfach, bei Atari Fuß zu fassen. Er war nicht in der Lage, Vorgesetzte zu akzeptieren und konnte sich an Regeln sowieso nicht halten. Gemeinsam mit seinen besten Freunden arbeitete er daher an einer Vision und baute gemeinsam mit ihnen den ersten echten Personal Computer, der seinerzeit die Gesellschaft revolutionieren sollte. Obwohl niemand an seinen Erfolg glauben wollte und man den Computer für ein unbedeutendes Nischenprodukt hielt, fand er nach vielen Jahren der harten Arbeit einen Investor für sein Unternehmen – und gründete eines der heute erfolgreichsten Unternehmen der Welt: Apple Computer. Doch die kommenden Höhen und Tiefen machten es ihm nicht leicht, auch in Zukunft immer am Ball zu bleiben…

    Kritik:
    Entweder man liebt sie, oder man hasst sie: Die Produkte von Steve Jobs und seinem Unternehmen Apple. Für die einen sind sie belanglose und völlig überteuerte Produkte, die von anderen Firmen wesentlich besser umgesetzt werden. Die Geschlossenheit der Systeme steht immer wieder in der Kritik, obwohl das Design bis heute revolutionär ist. Doch für die anderen gelten seine Produkte als das Statussymbol einer ganzen Jugend und zu den erfolgreichsten Dingen, die je ein IT-Unternehmen an den Markt gebracht hat. Nach seinem Tod vor wenigen Jahren dürfen wir nun die Gründungszeit von Apple erleben – und sehen Ashton Kutcher in der Rolle als Steve Jobs.

    Reich mit Belanglosigkeiten
    Bereits die erste Szene seiner verfilmten Biografie macht deutlich, warum er bei all dem großen Erfolg doch auch viele Feinde hatte: Steve Jobs steht auf der Bühne von Apple und möchte dem Publikum das beste Produkt aller Zeiten vorstellen, das die gesamte Menschheit revolutionieren soll. Die Erwartungen sind enorm hoch, die Weltneuheit schlechthin scheint dort in seiner Hosentasche zu warten. Doch was dem anschließend Beifall klatschenden Publikum präsentiert wird, ist ein simpler und belangloser MP3-Player, den es schon etliche Male von anderen Unternehmen gab und nur durch seinen Namen „iPod“ so besonders erscheint. Er wirkt als Mann, dem es gelungen ist, völlig uninteressante und gewöhnliche Dinge zu überteuerten Preisen richtig stark an den Mann zu bringen. Der Grund, warum Hater ihn hassen und warum Fans ihn so lieben: Er macht keine einfachen Produkte, er macht Statussymbole. Besser müssen die dafür aber nicht zwangsläufig sein.

    Ein sympathisches Arschloch
    Direkt danach fährt der Film ein paar Jahrzehnte zurück. Noch kein Erfolg in Sicht und auch die Vision ist noch nicht herangewachsen: Steve Jobs hat in den 70er Jahren gerade sein Studium hinter sich gebracht und weiß noch gar nicht so recht, was er machen will. Ein eigensinniger Langschläfer, ungepflegt mit seinem Bart und stets Barfuß durch die Straßen marschierend, lebt er völlig planlos sein Leben und hat einfach noch kein Ziel vor Augen. Mit Autoritäten kann er nicht viel anfangen und Regeln kann er ebenso nicht akzeptieren. Erste Rückschritte muss er also beim Unternehmen Atari machen, bei dem er zwar Großes leistet, aber zwischenmenschlich nicht akzeptiert wird. Er ist ein schwieriger Nerd, dessen Sozialverhalten unter aller Sau ist. Damit geht „jOBS“ einen wichtigen Schritt: Der Film ist keine Lobhudelei an den Apple-Gründer, sondern eine selbstkritische Biografie über einen Mann mit Höhen und Tiefen. Ein einzigartiger Kerl, der viel erreicht hat und doch viele Fehler machen musste. Privat wirkt er jedenfalls als Arschloch, das auch irgendwie sympathisch ist: Seine Freunde werden bald vernachlässigt, der Profit blinkt in den Augen und die eigene Freundin wird schwanger vor die Tür gesetzt. Steve ist nicht perfekt, aber besonders menschlich. Insofern eine erstklassige Leistung von Ashton Kutcher.

    Das Leben eines Nerds
    Stattdessen ist die Biografie allerdings durchaus eine Lobeshymne auf eine ganz andere gesellschaftliche Gruppe – einer, zu der auch Steve Jobs eins zählte. Denn der Film bringt hervorragend die Vorzüge und Sichtweisen eines Nerds in den Vordergrund und macht dem Zuschauer deutlich, warum sozial inkompetente, aber überaus intelligente Menschen durchaus die Menschheit voran bringen können. Damit geht man einen mutigen Schritt und setzt einen Fokus auf die vielen Menschen, die die Gesellschaft und den Fortschritt ein wenig anders sehen und damit oftmals bei ihren Mitmenschen anecken. All jene Menschen, für die der Erhalt des Status Quo die Hölle auf Erden bedeuten würde und die ihre Freizeit lieber mit der Programmierung eigener Anwendungen verbringen, statt jedes Wochenende mit den Freunden in die örtliche Discothek zu gehen. Damit fühlt man sich als Nerd – auch wenn man nicht zu den Apple-Fanboys gehören mag – doch auf positive Weise angesprochen und „jOBS“ wird zu einem Film, der vor allem den „Computerfreaks“ emotional ziemlich nahe gehen dürfte. Unbedingt empfehlenswert!

    Fazit:
    Ashton Kutcher brilliert in seiner Rolle als Steve Jobs und zeigt den so erfolgreichen Mann, der von vielen sowohl gehasst, als auch geliebt wurde, von einer sehr vielfältigen Weise mit Stärken und Schwächen, sowie Höhen und Tiefen. Eine beeindruckende schauspielerische Leistung.