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    Interimere

    Interimere


    Land/Jahr:
    D 2015
    Genre:
    Horror / Thriller
    Regie:
    Rene Zhang
    Darsteller:
    Dennis Madaus
    Moloch
    Maya Klein
    Ina Krenzel
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    15 Minuten
    Kaufstart:
    1. Oktober 2015
    Label:
    Treehauz Media

    Seit vielen Jahren wird die junge Pia mittlerweile für tot gehalten. Damals, kurz nach ihrem Tod, war auf jeglichen Radiosendern bundesweit eine Störung zu hören, in der so mancher Verschwörungstheoretiker glaubt, ihre Stimme erkannt zu haben. Für den Ermittler „Pretty“ Jack ist das natürlich Grund genug, um auch nach all diesen Jahren an dem Fall dran zu bleiben, doch ein Mitschnitt der damaligen Übertragung soll es eigentlich nicht geben. Umso faszinierter lauscht er dem Tonband, als ihn eine mysteriöse Sendung erreicht, auf der sich genau dieser Tonabschnitt befinden soll. Dumm nur, dass er noch gar nicht ahnt, dass ihn seine hartnäckigen Ermittlungen schon bald auf die Spur einer düsteren Sekte und ein Haus voller Mysterien führen…

    Kritik:
    Kurzfilme mit Independent- bzw. Amateurdarstellern gehören normalerweise nicht unbedingt zu unserem Schwerpunkt. Können wir allerdings einen kostümierten Besucher von Conventions, dem wir unter anderem auf dem Weekend of Hell (ehemals Weekend of Horrors) schon desöfteren begegnet sind, in einem solchen bewundern, ist das für uns definitiv einen Blick wert.

    Kopfkino des Grauens
    Die Erwartungen an einen solchen Streifen sind naturgemäß aber natürlich nicht sonderlich hoch. Klar ist, dass es sich hierbei nicht um einen High-Budget-Streifen handelt und ebenso wenig um eine effektreiche Produktion irgendeines Major-Labels. Bisherige Independentfilme, die wir rezensiert haben, fielen auch generell in der Bewertung nicht besonders gut aus. Dass man obendrein in gerade einmal fünfzehn Minuten nicht die Möglichkeit, eine inhaltlich komplizierte und vielschichte Story einzubauen, sollte ebenso nachvollziehbar sein. Und dennoch schafft es „Interimere“ uns mit seinem ganz besonderen Stil zu überraschen. Ein bisschen liefert man uns hier einen Horrorfilm, in dem es storytechnisch gesehen eigentlich gar keinen Horror gibt: Das reine Kopfkino eines Mannes, der einem verstörenden Tonfilm lauscht, reicht offenbar schon aus, um durchaus zu überzeugen. Kombiniert mit einem 80iger Jahre Retro-Look hat das gar ein wenig Hitchcock-Style. „Interimere“ wird damit schnell eher zu einem Psychothriller, denn zu einem Horrorfilm.

    Vom Kostümhelden zum Filmstar
    Besonders überraschen konnte uns allerdings der handwerkliche Stil des Streifens. Hier kommt vor allem die für einen Independentfilm herausragende Kameraführung zur Geltung, die mit ihren oft langsamen Schwenks den Protagonisten stets im Fokus hat und dabei eine subtile Spannung aufbaut, wie wir sie einst beispielsweise aus dem ersten „Halloween“-Film kennen. Gleichzeitig schaffen es die Macher zugleich, im richtigen Moment dann doch das passende Tempo aufzubauen, ohne es mit Effekthascherei zu übertreiben. Und sowieso: Für beeindruckende Effekte reichten vermutlich das Budget und die Mittel sowieso nicht aus. Umso interessanter, dass es gelingt, die typischen Gewaltszenen eines Slashers so zu verpacken, dass man lediglich die mit den vorhandenen Mitteln gut umsetzbaren Dinge sieht und den Rest dem Kopfkino überlässt. Das zeugt durchaus von hohem Potential bei den Verantwortlichen. Natürlich kann man andererseits aber auch nicht verleugnen, dass nicht jeder Darsteller schon die nötige Schauspielerfahrung hat, um tatsächlich mit seiner Darstellung zu glänzen. Da mangelt es aber mitunter nicht direkt an der schauspielerischen Leistung, sondern manchmal eher an der glaubwürdigen Betonung der Dialoge in den entsprechenden Szenen. Aber auch hier haben wir in anderen Amateurfilmen schon weitaus schlechteres gesehen, bzw. gehört. Wesentlich einfacher hat es da natürlich der Bösewicht Moloch, darf er schließlich maskiert seinen Opfern ein wenig Angst einjagen, während er selbiges für gewöhnlich auf Conventions veranstaltet. Dabei macht er aber eine herausragende Figur und liefert ein wahrlich interessantes Debüt ab.

    Fazit:
    Innerhalb einer Laufzeit von gerade einmal 15 Minuten kann man sicherlich keine inhaltliche Tiefe einbauen. Dass es für einen atmosphärischen Psychothriller im Hitchcock-Retro-Style mit gelungener Kameraführung und einem mitreißenden Soundtrack dennoch reicht, kann „Interimere“ aber bestens unter Beweis stellen. Das perfekte Filmdebüt für Moloch, den gruseligen Helden der Horrorfilm-Conventions.

    Stream:
    Anschauen könnt ihr den Film ab 99 Cent bei Vimeo unter vimeo.com/ondemand/interimere.

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