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    Infini

    Infini


    Land/Jahr:
    AUS 2015
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Shane Abbess
    Darsteller:
    Daniel MacPherson
    Grace Huang
    Luke Hemsworth
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    111 Minuten
    Kaufstart:
    16. Oktober 2015
    Label:
    Capelight

    Im 23. Jahrhundert ist die Menschheit um einiges fortgeschrittener. In nur wenigen Sekunden können sich einzelne Personen mittels Slipstream durch die halbe Galaxie bewegen und sich von einem Ort zum anderen teleportieren – vorausgesetzt, der Slipstream-Transport wird von der Erde aus eingeleitet. Doch die Technik ist umstritten: Bereits zahlreiche Todesfälle bestätigten die Unzuverlässigkeit dieser neuartigen Technologie. Geht es allerdings um eine Rettungsmission auf einem weit entfernten Außenposten, kommen selbst Soldaten nicht drum herum, die Möglichkeiten des schnellen Transports zu nutzen. Ein Elitetrupp aus bestens ausgebildeten Männern und Frauen soll damit zum Außenposten Infini, um den einzigen Überlebenden eines schrecklichen Laborunfalls zu finden und zu ihrer Heimat zurückzukehren. Doch gerade erst dort angekommen, müssen sie nicht nur verhindern, dass eine gefährliche Substanz auf den Weg zur Erde gelangen kann, sondern sehen sich fortan auch von einer unheimlichen fremden Macht bedroht…

    Kritik:
    Einsame düstere Außenposten bei fernen Planeten waren schon immer ein faszinierender Anlockpunkt für Science-Fiction-Fans. Erst recht, wenn man ein paar nette Horrorszenen mit einbeziehen will. Das weiß natürlich auch „Infini“ und versorgt die Genrefans einmal mehr mit spannendem Nachschub.

    Horror für Klaustrophobiker
    Die Hinweise auf der Rückseite des Covers bringen es schon ziemlich genau auf den Punkt: „Infini“ ist stilistisch äußerst stark an düsteren SF-Horrorfilmen wie etwa „Pandorum“ angelehnt. Auch hier begibt sich eine kleine Gruppe aus Soldaten auf einen einsamen, verlassen zu scheinenden Außenposten und müssen dort nicht nur gegen ihre aussichtslose Angst in den düsteren und gruseligen Gängen der Station ankämpfen, sondern bekommen es auch schnell mit handgreiflichen Gegnern zu tun. Die Atmosphäre ist durch das enge Kammerspiel ziemlich dicht und auch optisch macht der Streifen zunächst alles richtig. Die klirrende Kälte ist geradezu spürbar und auch die gefrorenen Leichen zwischen den ausgefallenen Raumstationscomputern sorgen für ein echtes Gruselfeeling in einer tollen Kulisse. Und dennoch hat der Film durchaus auch seine Probleme.

    Brechen mit den Regeln
    „Infini“ möchte sich nämlich nur ungern an die typischen Regeln klassischer Science-Fiction halten und bricht mit allem, was wir an Technologien üblicherweise gewohnt sind. Der Slipstream ist damit nicht, wie einst in der Serie „Andromeda“ eine Reisemöglichkeit mit dem Raumschiff, sondern stattdessen eher eine Teleportationsmöglichkeit, wie wir sie anhand des „Vortex Manipulators“ aus „Doctor Who“ kennen. Unsere üblichen Denkweisen müssen wir vor allem als Science-Fiction-Fan schnell über Bord werfen – und kommen dabei aber auch schnell zu dem Entschluss, dass „Infini“ doch in vielen Punkten auch am Realismus spart. Beschäftigt man sich mit Raumfahrt, sind selbst Kommunikationswege teils unglaubwürdig beschrieben und Funktionsweisen vieler Geräte weichen stark von realistischen Möglichkeiten ab. Kein Wunder, möchte der Film nämlich doch so einiges anders machen und liefert gerade deshalb eine gewisse Faszination. Und trotzdem: Ein paar Dinge kopiert der Film dann doch bei den Genrekollegen – und hätte genau das wohl besser gelassen.

    Grüße vom Ding
    Beachtet man nämlich die Geschichte zum späteren Verlauf, wenn die erste Aufklärung über die tatsächlichen Vorfälle erfolgt ist, lehnt sich „Infini“ ganz bewusst an Genreklassiker wie „Das Ding aus einer anderen Welt“ an und verlegt den Schauplatz lediglich von der Antarktis auf eine Raumstation. Selbst die auf den ersten Blick so durchdacht erscheinenden Einfälle rund um die frostigen Temperaturen auf der Station stellen sich damit schon bald als einfache Kopie einer früheren Geschichte heraus. Lediglich bei der eigentlichen Kreatur hat man sich dann doch etwas mehr einfallen lassen und punktet sowohl mit einem gelungenen Creature Design, als auch mit einer etwas abweichenden Vorgehensweise. Das Problem: Sobald wir erst einmal wissen, womit wir es zu tun haben und die Taktik des vermeintlichen Wesens enthüllt wurde, ist der weitere Verlauf des Films größtenteils vorhersehbar, inklusive dem Ende. Und genau diese Situation trifft spätestens exakt zur Mitte des Streifens ein, was die zweite Hälfte zunehmend langweilig und wenig überraschend gestaltet. Dabei hat man „Infini“ doch zunächst so gut angefangen und konnte anfänglich erstaunlich viel Spannung aufbauen. Doch eines sollte jedem Filmemacher klar sein: Man darf einfach nicht zu früh mit der Tür ins Haus fallen. Erst recht nicht, wenn man es schafft, derartig viel von anderen Filmen abzuschauen und das sogar anfänglich geschickt zu verstecken.

    Fazit:
    Der Science-Fiction-Film mit den zahlreichen Horrorelementen im Stil von „Pandorum“ punktet zunächst mit – auf den ersten Blick – neuartig wirkenden Ideen und einer dichten Atmosphäre, schafft es dann aber nicht, die endgültige Storyaufklärung lange genug für sich zu behalten. Damit sinkt der Spannungsbogen in der zweiten Hälfte rapide in den Keller und man verschenkt enorm viel Potential.

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