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    I am not a serial killer

    I am not a serial killer


    Land/Jahr:
    GB / IRL 2016
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Billy O'Brien
    Darsteller:
    Max Records
    Laura Fraser
    Christopher Lloyd
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    104 Minuten
    Kaufstart:
    24. Februar 2017
    Label:
    Indeed Film

    Der junge John Wayne Cleaver ist der Sohn einer Leichenbestatterin und lebt in einem idyllischen amerikanischen Vorort. Bereits seit seiner Kindheit ist er fasziniert vom Tod und informiert sich regelmäßig über das Schaffen berühmter Serienmörder, was ihn für seine Mitmenschen häufig etwas sonderbar erscheinen lässt. Als dann plötzlich auch noch in seinem kleinen Kaff ein Serienkiller auftaucht, zieht ihn das geradezu magisch an. Unter allen Umständen möchte John dem Mörder auf die Schliche kommen und ihn bei seinen Taten beobachten. Doch nicht etwa, um ihn an der Ermordung anderer Menschen zu hindern. Stattdessen möchte er so viel wie möglich über dessen Hintergründe erfahren, weil er selbst regelmäßig Mordgelüste empfindet. Denn nur mit einigen wichtigen selbst auferlegten Regeln gelingt es dem Jungen, die Normalität zu bewahren und nicht selbst zum kaltblütigen Mörder zu werden…

    Kritik:
    Eine gewisse Faszination am Tod ist für viele Menschen normal. Dieses Interesse allerdings derartig ausufern zu lassen, dass man sich auf die Suche nach realen Serienmördern macht, erscheint mitunter etwas sonderbar. „I am not a serial killer“ zeigt uns einen solchen soziopathischen Jungen, dessen Begeisterung für Serienkiller auf eben jene Weise ausartet.

    Der andere Dexter
    Dabei ist die Idee dahinter eigentlich gar nicht neu, denn man könnte diesen Thriller auch am ehesten mit der Fernsehserie „Dexter“ vergleichen – mit dem kleinen Unterschied, dass die Hauptfigur dieses Mal um einiges jünger und noch ein bisschen sonderbarer erscheint. John Cleaver macht es dem älteren Vorbild nämlich exakt nach: Auch er kommt Serienmördern auf die Schliche und möchte auf Grund seines persönlichen Interesses und seines inneren Dämons herausfinden, was jene Mörder antreibt. Und auch er ist ein solcher Mensch, der strenge Regeln benötigt, um nicht selbst zur Mordwaffe zu greifen und am liebsten jene modernden Menschen selbst zur Strecke zu bringen. Dass „I am not a serial killer“ demnach vor allem Fans von „Dexter“ bestens gefallen dürfte, sollte nicht weiter verwundern. Auch wenn der Thriller insgesamt etwas von den bekannten Sehgewohnheiten abweicht.

    Atmosphärische Langsamkeit
    Generell ist der Streifen nämlich vergleichsweise ruhig und langsam gehalten. Man verzichtet auf ausartende schnelle Effekte und konzentriert sich stattdessen voll und ganz auf den Charakter der Hauptfigur. Berücksichtigt man die Tatsache, dass sich die Buchvorlage sogar um die innersten Gedanken des Jungen kümmert, bleibt „I am not a serial killer“ auch kaum eine Wahl, als den jungen John Cleaver von seiner psychologischen Seite zu betrachten. Der Zuschauer soll schließlich verstehen, was in einem Soziopathen mit Mordgedanken vor sich geht – und bekommt dabei dank des verschneiten amerikanischen Vororts auch genügend Atmosphäre geboten, die das Publikum vielleicht sogar ein bisschen an klassische Stephen King-Verfilmungen erinnern mag. Das wiederum löst eine Faszination beim Zuschauer aus, die geradezu ironisch dabei entsteht, wenn Zuschauer für das Vorgehen des Jungen plötzlich ähnliche Begeisterung empfinden können, wie die Hauptfigur für den Serienmörder.

    Abstraktion der Psyche
    Dass es dem Streifen dann auch noch insbesondere gelingt, größtenteils in psychologischen Metaphern zu erzählen, fügt sich perfekt ein. John Cleaver verhält sich nämlich häufig wie ein naives und sonderbares Außenseiter-Kind, das mit der allgemeinen Situation überfordert ist. Perfekt können wir uns in seine emotionale Lage hineinversetzen, wenn er geschockt den ersten Mord beobachtet und zunächst gar nicht weiß, wie er tatsächlich handeln soll. Dass er dabei selten genau weiß, was er tatsächlich gesehen hat und den Täter auf irgendwie abstrakte Weise wahrnimmt, verleiht „I am not a serial killer“ einen ungeahnten psychologischen Tiefgang, der letztendlich nichts weiter als eine Metapher auf die Hauptfigur darstellen soll. Denn wenn er seine eigenen inneren Dämonen in einer anderen Person widererkennt, wird das Monster im eigenen Körper plötzlich zu einer körperlich manifestierten Metapher, die eine geniale Erzählkunst offenbart.

    Fazit:
    Mit psychologischem Tiefgang und einer faszinierend sonderbaren Hauptfigur, wird dieser Streifen jeden „Dexter“-Fan schnell begeistern können.

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