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    Hide and Seek

    Hide and Seek


    Land/Jahr:
    Südkorea 2013
    Genre:
    Psychothriller
    Regie:
    Huh Jung
    Darsteller:
    Son Hyun-Joo
    Chun Mi-Sun
    Moon Jung-Hee
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    104 Minuten
    Kaufstart:
    26. September 2014
    Label:
    edel:motion

    Eigentlich führt Sung-soo ein perfektes Leben. Er besitzt eine schicke Wohnung, lebt glücklich mit seiner Frau und den beiden Kinder in einem der reichsten Viertel seiner Stadt und muss sich finanziell wirklich um nichts sorgen. Lediglich seine Vergangenheit raubt ihm regelmäßig den Schlaf und verschafft ihm ein schlechtes Gewissen. Als eines Tages sein Bruder spurlos verschwindet, kommen die Erinnerungen schnell wieder hoch. Sung-soo zögert nicht lange, sich im Ghetto auf die Suche nach seinem Verwandten zu machen und stößt dabei auf seltsame Ereignisse. Es scheint, als wäre seine Wohnung unterdessen längst von unbekannten weiteren Personen bewohnt worden und mysteriöse Symbole befinden sich an den Haustüren. Während er den Hintergründen nachgeht und seine Familie zunehmend von einem unbekannten Mann bedroht wird, stößt er plötzlich auch an seiner Wohnung auf ähnliche Symbole. Was ist mit seinem Bruder geschehen und wird seine Familie schon bald die nächsten sein?

    Kritik:
    Normalerweise sind südkoreanische Thriller ja für ihre besonders hohe Brutalität bekannt. In „Hide and Seek“ allerdings versucht man sich eher an einem etwas weniger brutalen Psychotrip – sorgt dabei allerdings für beklemmende Spannung, wie wir sie in Hollywood schon eine Weile nicht mehr gesehen haben. Doch nicht alles ist perfekt…

    Mystischer Beginn
    Der Beginn ist eigentlich noch recht harmlos. Sung-soo, so der Name des Hauptprotagonisten, möchte gerne das Verschwinden seines Bruders aufklären und macht sich daher seit langer Zeit zum ersten Mal auf den Weg zu seiner Wohnung. Der Anfang des Films geht zunächst schleppend voran, da von einem Thriller noch nicht viel zu sehen ist. Stattdessen erscheint die Handlung zunächst etwas aus der Luft gegriffen und langweilig. Das perfekte Leben im Kontrast zum heruntergekommenen Ghetto mag angesichts der Tatsache, dass hier eine Verwandtschaft vorliegt, zunächst nicht ganz glaubwürdig erscheinen. Das Hauptproblem liegt aber vor allem am Stil: Mystisch vertiefen wir uns langsam in eine vermeintliche Gruselgeschichte über heimliche Obdachlose, die in der eigenen Wohnung leben und von den eigentlichen Bewohnern nicht bemerkt werden – dabei ist „Hide and Seek“ genau das nicht: Eine Gruselgeschichte. Man kann sich in der ersten halben Stunde also noch nicht ganz entscheiden, in welche Richtung der Film möchte, denn erscheint die anfänglich düstere Aufmachung etwas unpassend für den Streifen, der schon bald eher in Action umschlägt.

    Detailverliebter Nervenkitzel
    Positiv sticht allerdings von Beginn an die gelungene Kameraführung heraus: Langsam und fasziniert fängt die Kamera jedes noch so kleine Detail ein, um eine beklemmende Atmosphäre zu erfassen. Die benutzten Zahnbürsten, die eigentlich in viel zu großer Anzahl vorhanden sind, die kaputten Türen und Glasscheiben, jeder noch so kleine Dreck an der Wandverzierung – alles fügt sich in das Gesamtbild des ekligen Ghettos ein und lässt den Zuschauer mitfühlen, wie widerlich sich die Hauptfigur in der entsprechenden Situation vorkommen muss, wenn er sich durch den Müll der verlassenen Wohnung wühlt. Immer in beobachtender Position: Eine unbekannte Person in schwarzer Kleidung und mit schwarzem Motorradhelm auf dem Kopf – nicht zu erkennen, bedrohlich, diskret und brutal. Sie ist es auch, die dem Film im späteren Verlauf zu enorm hoher Spannung verhilft, bietet sie durch ihr unscheinbares Auftreten und die unerwartete Angriffswucht einen hervorragenden Spannungsbogen. Das steigert sich soweit, bis „Hide and Seek“ in einem sekundenschnellen Nervenkitzel endet – und anschließend überraschende Wendungen zu bieten hat. Freunde von packenden Psychothrillern sollten dem südkoreanischen Streifen also eine Chance geben.

    Fazit:
    Mit schleppendem Anfang und mystischer Aufmachung sorgt „Hide and Seek“ schon bald für nervenzerreißende Spannung und überzeugt durch einen unscheinbaren Antagonisten. Spannend.