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    Breaking Bad – Season 1

    Breaking Bad – Season 1


    Land/Jahr:
    USA 2008
    Genre:
    Serie / Drama
    Regie:
    Vince Gilligan
    High Bridge
    Adam Bernstein
    Darsteller:
    Bryan Cranston
    Anna Gunn
    R.J. Mitte
    Aaron Paul
    Dean Norris
    Betsy Brandt
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    346 Minuten
    Kaufstart:
    22. März 2012
    Label:
    Sony Pictures


    Richtig gut meint es das Leben mit dem alten Walter White, der jeden Tag den Schülern der örtlichen Highschool als Chemielehrer das Periodensystem beibringt, offensichtlich nicht. Trotz seines anerkannten Berufes muss er am Nachmittag auch noch in der Waschanlage schuften, um seiner schwangeren Frau und seinem behinderten Sohn ein gutes Leben zu finanzieren. Doch als würde ausgerechnet das nicht bereits ausreichen, erfährt er eines Tages von seinem Arzt die wohl schlimmste Botschaft seines Lebens: Er leidet unter Lungenkrebs und hat womöglich nur noch wenige Jahre zu leben. Dumm nur, dass er statt einer Chemotherapie eher das Erlangen von großem Reichtum im Sinn hat, um seiner Familie eine gute Erbschaft zu hinterlassen. Da kommt ihm als Chemiker das Kochen der Droge Crystal Meth gerade recht, sodass er sich fortan mit einem seiner Schüler zusammen tut, um mit Drogendeals das richtig große Geld zu verdienen…

    Kritik:
    Es ist immer ein schwerer Schicksalsschlag, wenn man beim Arztbesuch plötzlich eine schreckliche Nachricht erhält und erfährt, nicht mehr lange leben zu können. Doch die meisten würden diese Zeit wohl nutzen, um sich ihre größten Träume zu erfüllen. Nicht so Walter, der in erster Linie nur an seine Familie denkt, aber dennoch endlich freie Entscheidungen treffen möchte.

    Vom Chemielehrer zum Drogendealer
    Im Mittelpunkt dieser einzigartigen, hochqualitativen Serie steht der alte Mann Walter, der mit seinem Job als Chemielehrer das nötige Kleingeld verdient. Er hat nur noch wenige Zeit zu leben und beginnt plötzlich zu „erwachen“, wie er es selbst ausdrückt. Die Schnauze voll vom Leben und all ihren Vorschriften will er möglichst bald abtreten, einfach alles hinschmeißen und seiner Familie ein Erbe hinterlassen. Sehr nachvollziehbar und energiegeladen geht er voller Wut gegen all jene vor, die ihm schon seit Jahren gehörig auf den Sack gehen. Den Job in der Waschanlage, den er so sehr hasst, schmeißt er voller Hass knallhart hin und zieht sich immer mehr zurück. Die Charakterzeichnungen sind dabei äußerst vielseitig, denn Walter ist eigentlich ein rationaler, zurückhaltender und vernünftiger Mensch, der plötzlich erkennt, in seinem Leben doch so viel verpasst zu haben. Doch tief in ihm steckt die andere Seite, die kriminelle Seite, die ihn dazu verleitet Menschen zu töten, Drogen zu produzieren und sich mit den heftigsten Gangstern anzulegen. Das ist knallhart, bietet aber immer so einige Gute-Laune-Momente, da die Serie Alltagssituationen präsentiert, die schockierend, ironisch und äußerst radikal gelöst werden.

    Flucht vor der Drogenfahndung
    Brisant und daher äußerst mitreißend wird die Geschichte insbesondere durch die familiäre Situation, denn die Ehefrau hält von seiner nächtlichen Abwesenheit überhaupt nichts und ausgerechnet der eigene Schwager arbeitet bei der Drogenfahndung – und kommt ihm allmählich immer mehr auf die Schliche. Da ist Heimlichtuerei angesagt in brenzligen und einengenden Situationen, bei denen die Wahrheit immer wieder auftauchen könnte. Als wäre die Situation, dass ausgerechnet ein Chemielehrer(!) gemeinsam mit einem Schüler beginnt Drogen zu kochen nicht bereits skurril und absurd genug. Doch Walter dreht das Leben und die Normalität einfach ein wenig um, weckt im Zuschauer all die Wünsche und Sehnsüchte, die er selbst niemals durchführen könnte. Radikal einfach das zu machen, was man schon immer tun wollte und dabei auf die Legalität zu scheißen. Ein tolles Gefühl – auch für den Zuschauer. Bryan Cranston, der zu recht einen Emmy für seine Leistung gewonnen hat, liefert in dieser Serie die wohl besten Charakterzeichnungen, die wir in den letzten Jahrzehnten zu sehen bekamen. Allein schon deshalb ist die Sichtung von „Breaking Bad“ ein absolutes Muss.

    Emotions-Cocktail
    Doch darüber hinaus schafft es die Serie, wirklich einfach alles zu bieten. Ausnahmslos alles. Da beginnt die Serie bereits in den ersten Minuten mit einer genialen, fragwürdigen Actionszene in der ein alter Mann, so skurril es auch sein mag, in Unterhose mitten in der Wildnis neben seinem Wohnmobil steht und kurzerhand auf zwei Gangster schießt und glaubt, von der Polizei verfolgt zu werden. Bereits in diesen wenigen Minuten kommt beim Zuschauer eine enorm gute Laune auf, die uns sofort in ihren Bann zieht und zur weiteren Verfolgung der Serie animiert. Schon hier steht fest, dass wir von „Breaking Bad“ so schnell nicht mehr genug bekommen werden. Dabei ist die Serie eigentlich ein ruhiges Drama voller Traurigkeit und Melancholie, die sich stillschweigend und nachdenklich den elementaren Dingen im Leben widmet. Der Frage danach, welche Dinge wir unbedingt erlebt haben sollten, welche Gesetzesübertritte eigentlich völlig legitim sind und ob wir das Leben nicht einfach genießen sollten. Dazwischen gibt es Action, Mord und Todschlag und riesige Familienprobleme. Eine skurrile Szene folgt hier der nächsten, wenn sich Walter nicht gerade für seine Krankheit rechtfertigen muss, die seinen Charakter noch weiter verstärken. Doch spätestens dann, wenn der Chemiker versucht, eine Leiche in der Badewanne mit Hilfe eines „Möchtegern-Hopper-Gangster“ sprichwörtlich aufzulösen, nimmt die Serie auch extremere Züge an – und wird zu einem Freudenfest für erwachsene Zuschauer, die eigentlich auch das Leben manchmal satt haben und gegen alle Regeln verstoßen möchten. Schlussendlich kann man da nur noch eines sagen: „Breaking Bad“ muss man einfach gesehen haben.

    Fazit:
    Einfach genial: „Breaking Bad“ ist nicht nur ein riesiger Skurrilitäten-Mix, sondern bietet auch noch herausragende Charakterzeichnungen, die ihres gleichen suchen. Home Cineasten dürfen sich auf die aktuell wohl beste Serie freuen.