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    Immer Drama um Tamara

    Immer Drama um Tamara


    Land/Jahr:
    GB 2010
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Stephen Frears
    Darsteller:
    Gemma Arterton
    Roger Allam
    Bill Camp
    Dominic Cooper
    Luke Evans
    Tamsin Greig
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    106 Minuten
    Kaufstart:
    20. Mai 2011
    Label:
    Prokino


    Schon seit einigen Jahren lebt Tamara nun in London und verfolgt ihre erfolgreiche Karriere als Journalistin. Als ihre verstorbene Mutter ihr jedoch ein Haus hinterlässt, entschließt sie sich kurzerhand in ihre alte englische Grafschaft Dorset zurückzukommen. In dem ländlichen Gebiet trifft sie somit also schnell ihre alten Freunde und Verwandte aus der Jugend wieder. Dumm nur, dass ihre alte Jugendliebe Andy immer noch in sie verliebt ist und sie sich stattdessen lieber mit dem Drummer einer Rockband vergnügt, der ihr das Leben nicht immer leicht gestaltet. Als dann außerdem auch noch zwei junge Mädchen es ebenfalls auf den Drummer abgesehen haben und ein schwanzgesteuerter Nachbar auch noch ein Auge auf Tamara geworfen hat, nimmt das Unglück unweigerlich seinen Lauf…

    Kritik:
    Seit dem Kinostart vor wenigen Monaten sollte „Immer Drama um Tamara“ fast jedem Filmfan bekannt sein. In dem sexy Look präsentierte sie sich in Trailern bisher mit einem witzigen Charakter und ließ auf eine typische Hollywood-Komödie hindeuten. Zu unserer Überraschung müssen allerdings nun einige Zuschauer feststellen, dass sich der Film stilistisch in eine ganz andere Richtung bewegt.

    Überraschender Charakterfilm
    So dürfte es wohl recht verwundern, dass „Immer Drama um Tamara“ eher an Independent-Produktionen mit gelungenen Charakteren erinnert. Beinahe könnte man dabei sogar meinen, es handele sich um einen deutschen Film, denn typisch britischer Humor kommt hier nicht durchgehend auf. Stattdessen präsentieren sich uns einige gelungene und außergewöhnliche Charaktere, die allesamt mit einer Eigenart hervorstechen. Neben interessanten Figuren, wie den vielen Schriftstellern, dem notgeilen Nachbarn und dem Rocker mit Star-Allüren dürfte Tamara selbst sogar noch eine eher uninteressante, aber immerhin die Story zusammenhaltende Charakterin sein. Besonders der Schriftsteller Bill, gespielt von Glen McCreavy kann als eigenartiger und teilweise in sich gekehrter liebevoller Mitmensch für reichlich Situationskomik sorgen, besonders wenn er es mal wieder mit den örtlichen Kühen zu tun bekommt. Ganz zu schweigen von den Tieren, die ohnehin immer wieder den passenden Humor mitbringen und ganz dialoglos den Zuschauer gelegentlich mehr zum Lachen bringen können, als die Darsteller selbst. In Sachen Humor hätte „Immer Drama um Tamara“ sicher mehr Möglichkeiten gehabt.

    Die Rückkehr der Dorfmatratze
    Insgesamt könnte man also der Ansicht sein, bei diesem Film handele es sich eher um ein ausgeklügeltes Drama mit vielerlei Liebes- und Familienproblemen. So dreht sich letztendlich also alles um die Liebe und die vielen Affären der sprunghaften, aber reizvollen Tamara, die wohl jeden Kerl um den Finger wickelt. So wird sie als Hauptfigur also definitiv mehr als nur einen Sexualpartner finden, was kurz gesagt erst für das große Drama sorgen wird. Familien werden zerbrechen, Jugendlieben enttäuscht und kleine pubertäre Mädchen sind zu allem bereit, um nicht als gelangweilte Jungfer zu sterben. Mitreißen kann der Film also definitiv und wird besonders bei Filmliebhabern einige Freunde finden, auch wenn der Mainstream vielleicht nicht immer so viel Sympathie entwickeln wird.

    Der Kampf gegen Klischees
    Einen gewissen Pluspunkt kann der Film aber sicherlich dann ernten, wenn er den typischen Klischees den Kampf ansagt, die viele Jugendliche immer wieder beeinflussen. Wer kennt sie schließlich nicht, diese jungen Mädels, die kreischend ihrem Idol hinterher laufen und am liebsten ein Kind von ihm wollen, obwohl der Kerl in Wirklichkeit vielleicht ein Arsch ist? Mit diesen „Vorbildern“ geht „Immer Drama um Tamara“ also nicht zimperlich um. Aber selbst der Schönheitswahn zwischen perfektem Aussehen und dem OP wird nicht gerade mit Freude entgegengetreten, sodass der Film insgesamt also auch einen belehrenden Teil mit sich bringt, der für manche womöglich pädagogisch wertvoll sein mag. So ist „Immer Drama um Tamara“ also zusammenfassend gesagt ein Film, der sich besonders an die Fans von guten Charakterzeichnungen und guten Stories richtet.

    Fazit:
    Zwar bei weitem nicht so witzig, wie viele Zuschauer erwartet hätten, kann „Immer Drama um Tamara“ jedoch mit interessanten Charakteren, einer guten Story, sowie einem Inszenierungsstil jenseits des Hollywood-Einheitsbreis überzeugen.