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    Twelve

    Twelve


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Joel Schumacher
    Darsteller:
    Chace Crawford
    Emma Roberts
    Rory Culkin
    50 Cent
    Emily Meade
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    31. März 2011
    Label:
    Universal Pictures


    Der junge 17-jährige White Mike hat eigentlich eine saubere Laufbahn hinter sich. Er ist intelligent, lebt als vernünftiger und netter Mensch und hält sich selbst von Alkohol fern. So ist es kaum zu glauben, dass ausgerechnet er zu einem der erfolgreichsten Drogendealer der Stadt aufgestiegen ist. Sein Job ist gefährlich und von zweispaltigen Menschen umgeben, doch er besorgt den High School-Kids genau den Stoff, den sie zum high werden brauchen. Dumm nur, dass momentan eine neue chemische Droge namens „Twelve“ im Umlauf ist, von der die Kids rasend schnell süchtig werden und die Mike nicht mit gutem Gewissen verticken kann. Da dauert es nicht lange, bis sie sich ihr Zeug auf eigene Faust besorgen wollen – und alles in einer schrecklichen Katastrophe endet…

    Kritik:
    Das Geschäft der Drogendealer ist nicht gerade ungefährlich. Die meisten Menschen denken dabei an typische Klischees aus dem Gangstermilieu, bei dem sich Kiddies mit lauter HipHop-Musik den Schädel voll dröhnen. Da ist es natürlich naheliegend, ausgerechnet Rapper „50 Cent“ für diesen Film zu engagieren und ihn den geheimnisvollen und harten Drogendealer in einer Nebenrolle spielen zu lassen. Doch wir sollten keine falschen Schlussfolgerungen ziehen, denn „Twelve“ entspricht ganz und gar nicht einem Klischeefilm.

    Pseudo-Episodenfilm
    Stattdessen entpuppt sich das Drama als intelligenter Drogenfilm, der sich an typischen Episodenfilmen versucht. Alles beginnt daher mit Charakteren, die nicht direkt miteinander in Verbindung zu stehen scheinen. Einerseits der Drogendealer White Mike, der sich zwar sein Geld mit illegalen Geschäften verdient, aber trotzdem eher einem liebenswerten und netten Menschen entspricht. Er ist derjenige, der mit Gewissen bei der Sache ist und sich weigert, den Kids das besonders harte chemische Zeug zu verkaufen und außerdem seine Kindheitsfreundin vor allen Gefahren beschützen will. Natürlich hat er den interessantesten Charakter, doch der wird nicht weit genug ausgebaut.

    „Twelve“ macht nämlich einen Fehler: Der Film schafft es einfach nicht, sich ausreichend auf einen Charakter zu konzentrieren. Viel zu oft springt er zwischen den einzelnen Charakteren hin und her – so schnell, dass wir uns kaum in einen der Protagonisten hineinversetzen können. Sicherlich bietet jeder von ihnen einen wirklich interessanten Charakter, doch da hätte sich der Film viel mehr Zeit nehmen müssen und die Inszenierung selbst verbessern müssen. Die Charaktertiefe wird so einfach nicht weit genug ausgebaut, sodass jede Person letztendlich zu oberflächlich beachtet wird. So auch bei einem jungen Mädchen, das längst süchtig nach der neuen Droge „Twelve“ ist und mit allen Mitteln versucht, das Zeug zu beschaffen. Selbst vor Prostitution schreckt sie dabei nicht zurück. Sie hätte reichlich Möglichkeiten für großartigen Stoff und tiefgründige psychologische Studien geboten, doch das Potential hat „Twelve“ an dieser Stelle einmal mehr vertan.

    Übertriebene Off-Erzählungen
    Ein weiterer Schwachpunkt von „Twelve“ ist die Erzählweise, die sich oftmals an einer gelungenen Stimme aus dem Off bedient. So erzählt uns ein Hintergrundsprecher immer wieder die Geschichten, Meinungen und Handlungen der Protagonisten, die die Macher offensichtlich für wissenswert erachteten. In geringeren Mengen, wäre dies sicherlich sehr qualitativ ausgefallen, doch „Twelve“ übertreibt es so sehr, dass der Zuschauer schnell zu dem Schluss kommen könnte, Regisseur Joel Schumacher wäre nicht in der Lage, die Geschehnisse einfach intensiv und ausgiebig genug darzustellen, sodass Erzählungen dazu überflüssig werden. Wenn man also Action und psychologischen Tiefgang durch Gerede aus dem Off ersetzt, kann die Dramatik schnell verschwinden. So geschieht dies auch in „Twelve“.

    Dramatisches Ende
    Um den Film zu retten, läuft er letztendlich auf eine recht krasse Szene am Ende hinaus, bei dem all die Charaktere und Vorgeschichten zusammenlaufen sollen und den Film letztendlich zu einem sehenswerten Finale bringt. Hier kommt erstmals richtige Action auf, einige Szenen sind sogar sehr eindringlich und emotional, sodass sie uns nicht mehr so schnell loslassen werden. Das reicht allerdings nicht, um aus „Twevle“ mehr als einen durchschnittlichen Film zu machen, der lediglich für Episodenfilm-Fans interessant sein könnte.

    Fazit:
    „Twevle“ schafft es leider nicht, sich ausreichend auf einen Charakter zu konzentrieren, um diesen emotional und dramatisch darzustellen und wechselt in einem Chaos zwischen diesen hin und her, dass er über lange Zeit kaum mitreißen kann. Da wurde viel Potential verspielt.