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    Extreme Job – Spicy-Chicken-Police

    Extreme Job – Spicy-Chicken-Police


    Land/Jahr:
    Südkorea 2019
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Byeong-heon Lee
    Darsteller:
    Seung-ryong Ryu
    Ha-nui Lee
    Seon-gyu Jin
    Dong-hwi Lee
    Myoung Gong
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    111 Minuten
    Kaufstart:
    30. April 2020
    Label:
    Koch Films

    Die Polizisten der Drogenfahndung rund um Abteilungsleiter Ko sind bisher eher wenig erfolgreich und fürchten zusätzlich zu ihrem ohnehin bereits niedrigen Gehalt auch noch um den Erhalt ihres Jobs. Bisher gelang es ihnen nämlich lediglich, die kleinen Fische unter den Straßendealern zu erwischen und selbst dabei machten sie desöfteren einen recht inkompetenten Eindruck. Das soll sich nun endlich ändern, als sie den Anführern eines Syndikats auf den Spuren sind. Um diese observieren zu können, müssen sie allerdings das Hähnchenrestaurant auf der gegenüberliegenden Seite kaufen – und dort läuft das Geschäft plötzlich besser, als erwartet…

    Kritik:
    Trottelige Polizisten, die sich bei ihrem Job überaus unfähig anstellen, waren schon immer ein Garant für viel Humor und große Lacher. Da sind sich auch die Koreaner einig, denn „Extreme Job“ wurde auch gleich zum zweiterfolgreichsten Film in der Geschichte des südkoreanischen Kinos. Zeit also, um den Film auch einem deutschen Publikum zu präsentieren.

    Südkoreanisches Popcorn-Kino
    Dabei kommt die Komödie auch schon in den ersten Minuten mit einem recht lockeren Stil daher. Praktisch der gesamten Truppe dürfte es leicht fallen, beim Publikum große Sympathien zu wecken. Dabei ist die Story insgesamt einfach und dünn gehalten. Abseits des Slapsticks, des Wortwitzes und der durchweg amüsanten Tollpatschigkeit der südkoreanischen Cops hat „Extreme Job“ inhaltlich nur eher wenig zu bieten. Das aber muss nicht zwingend problematisch sein, solange die Gags gut sitzen und man kann zweifellos behaupten: In den meisten Fällen ist das tatsächlich der Fall. Die Komödie von Byeong-heon Lee tut sich letztendlich einen großen Gefallen damit, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und vor allem mit regelmäßigen absurden Momenten den Spaß über seine komplette Laufzeit aufrechtzuerhalten.

    Breaking Bad – Korean Style
    Dass „Extreme Job“ allerdings auch beim internationalen Publikum zündet, dürften wir jedoch auch den auffälligen Anspielungen an amerikanische Produktionen zu verdanken haben. Denn während es sich Hollywood regelmäßig zur Aufgabe gemacht hat, Remakes von asiatischen Produktionen anzufertigen, geht der südkoreanische Regisseur lieber den umgekehrten Weg und sorgt mit parodistischen Momenten für eine Hommage an den Hollywood-Produktionen. Mehr als offensichtlich dürfte da wohl etwa die Liebe der Macher zu „Breaking Bad“ sein, wenn der Seitenhieb auf Los Pollos Hermanos spätestens in der zweiten Hälfte der Handlung deutlich wird. Mit weiteren Anspielungen etwa auf die klassische Polizeikomödie „Police Academy“ wird „Extreme Job“ schon beinahe unfreiwillig zu einem Easter Egg-Fest für Filmkenner.

    Charakter statt Trash
    Allerdings verzichtet „Extreme Job“ dabei – entgegen seines albern anmutenden Titels und der Tatsache, dass wir bei asiatischen Komödien normalerweise lächerliches Overacting gewöhnt sind – darauf, allzu blödsinnig daher zu kommen oder gar zu nerven. Stattdessen gelingt es den Machern, der ungleichen Truppe tatsächlich interessante Charaktere zu geben, die als komplettes Team insgesamt stark miteinander harmonieren und sich auch hinsichtlich ihres Humors und ihrer körperlichen Eigenschaften gegenseitig ergänzen. Das mündet nicht zuletzt darin, dass auch die Actionszenen zwar nicht ultrabrutal, aber letztendlich dennoch ernstzunehmend daher kommen, denn Regisseur Lee übertreibt es zu keinem Zeitpunkt, trifft dafür aber umso öfter den richtigen Ton und passendes Timing. „Extreme Job“ ist also bei weitem kein so großer Trash, wie sein Untertitel „Spicy-Chicken-Police“ vermuten lässt, sondern tatsächlich eine insgesamt hochwertige, aber kurzweilige Actionkomödie.

    Fazit:
    Mit gelungenen Anspielungen an amerikanische Produktionen und einem generell funktionierenden Gagfeuerwerk entpuppt sich „Extreme Job“ also überaus spaßige südkoreanische Komödie. Dabei bleibt die Story zwar relativ dünn, doch der Humor kann auch beim deutschen Publikum zünden, ohne mit typisch asiatischem Overacting zu nerven.

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