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    The Bravest

    The Bravest


    Land/Jahr:
    China 2019
    Genre:
    Katastrophenfilm
    Regie:
    Tony Chan
    Darsteller:
    Huang Xiaoming
    Andy Yang
    Jiang Du
    Zhou Tan
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    118 Minuten
    Kaufstart:
    28. Februar 2020
    Label:
    Capelight

    Feuerwehrmann zu sein, bedeutet immer auch sein Leben zu riskieren. Das muss Feuerwehrkapitän Liwei schon früh am eigenen Leib erfahren, als er bei einem Brand in einem Restaurant einen seiner Rekruten verliert. Unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidend, wird er seines Ranges enthoben und darf fortan nicht mehr als Einsatzleiter antreten. Als einige Wochen später in einer Öl-Raffinerie ein Feuer ausbricht, könnte genau seine Erfahrung allerdings entscheidend für die Rettung einer ganzen Stadt sein. Das Feuer nimmt unkontrollierbare Ausmaße an und droht obendrein, auf die nebenan liegenden Chemikalientanks überzuspringen, dessen Freisetzung das Leben der gesamten Stadt gefährden könnte. Während in der Bevölkerung längst Panik ausgebrochen ist, müssen Liwei und sein neuer Vorgesetzer sich gemeinsam den Flammen stellen, um eine verheerende Katastrophe zu verhindern…

    Kritik:
    Katastrophenfilme aus China anzusehen, in denen Menschen panisch Hamsterkäufe tätigen und sich um Atemschutzmasken sorgen, mag sich in Zeiten des Coronavirus vielleicht etwas seltsam anfühlen. In „The Bravest“ allerdings ist die Bedrohung der Bevölkerung keine Krankheit, sondern ein riesiges Feuer, das gefährliche Chemikalien freisetzen könnte.

    Direkt ins eiskalte Wasser
    Und wir alle wissen: Wenn ein Feuerwehrmann in einen Einsatz zieht, hat er selten lange Zeit zu überlegen. Da wird man auch in der Freizeit gerne mal vor nackte Tatsachen gestellt und muss alles stehen und liegen lassen, um Menschen in Not zu retten. So geht „The Bravest“ auch von der ersten Minute an seine Geschichte heran: Auf eine ausgiebige Vorgeschichte zu den Hauptfiguren lässt sich der Streifen gar nicht erst ein. In diesem Katastrophenfilm wird der Zuschauer prompt von der ersten Szene an ins eiskalte Wasser, bzw. ins glühendheiße Feuer geworfen, sodass die Action ohne Umschweife schnell zur Sache kommt. Schon in den ersten zehn Minuten sehen wir deshalb Feuerwehrmänner, die beim Einsatz in einem Restaurant umgeben von Feuer ihr Leben riskieren. Spektakuläre Bilder und eine wirklich eindrucksvolle Inszenierung des Feuers inklusive – und das soll später bei der Darstellung einer brennenden Öl-Raffinerie noch eindrucksvoller werden.

    Hochspannung mit Fremden
    Gleichzeitig ist genau diese schnelle und direkte Inszenierung auch das Problem von „The Bravest“ – insbesondere in den ersten dreißig Minuten. Der chinesische Katastrophenfilm tut sich nämlich unglaublich schwer damit, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Zu Beginn wissen wir über eine zu lange Zeit hinweg überhaupt nicht, mit wem wir es hier zu tun haben oder warum wir mit den Figuren in ihrer brenzligen Lage eigentlich mitfühlen sollen. Da dauert es ein bisschen bis der Funke überspringt und „The Bravest“ erst nach Beginn der eigentlichen Katastrophe, von welcher der Streifen handelt, auch auf die Hauptfigur und dessen Familie tiefergehend eingeht. Dann allerdings steigt die Spannung sprunghaft in die Höhe und der chinesische Streifen kann überraschend gut fesseln, wenn die Feuerwehrmänner verzweifelt versuchen, den immer größer und unkontrollierbar werdenden Brandherd zu löschen.

    Sentimentale Heldenverehrung
    Ein bisschen seltsam mag es dabei allerdings anmuten, dass die chinesische Feuerwehr in ihrer Heimat offenbar ähnlich gefeiert wird, wie sonst nur das Militär in amerikanischen Actionfilmen. Dass die Feuerwehrmänner sich desöfteren in einem militärischen Kommandoton gegenseitig motivieren und gar im Einsatz voreinander salutieren, mag sicherlich etwas befremdlich erscheinen. Zum Problem wird das dann, wenn es „The Bravest“ mit seinem Pathos so sehr übertreibt, dass er in einer unglaubwürdigen Sentimentalität abdriftet. Wenn die Männer mitten im Einsatz plötzlich eine Schweigeminute einlegen und dabei das sich immer weiter ausbreitende Feuer neben sich ignorieren, mag diese künstliche Emotionalität schon seltsam erscheinen. Dasselbe gilt für klischeehaft eingebrachte Emotionen, wenn die Hauptfigur mitten im Feuer plötzlich Bilder seiner Familie begutachtet oder vor lauter Overacting bei der Verehrung seiner Kameraden glatt vergisst, dass er mitten in einem Feuer steht. Da der Streifen vor allem im letzten Drittel solche Szenen gefühlt im Fünf-Minuten-Takt einstreut, wird das für die Dramatik zu einem durchaus ernstzunehmenden Störfaktor. Manchmal ist es eben besser, den Pathos ein wenig dezenter einzusetzen.

    Fazit:
    Mit spektakulären Effekten wirft „The Bravest“ den Zuschauer ohne Umschweife ins eiskalte Wasser und sorgt mit dem Kampf chinesischer Feuerwehrmänner gegen die Flammen für schnelle Hochspannung. Dabei allerdings kommt die Charakterdarstellung zugunsten des oftmals übertriebenen Pathos und der chinesischen Heldenverehrung regelmäßig zu kurz.

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