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    Winchester

    Winchester


    Land/Jahr:
    USA 2018
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Michael Spierig
    Peter Spierig
    Darsteller:
    Helen Mirren
    Jason Clarke
    Sarah Snook
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kaufstart:
    31. August 2018
    Label:
    Splendid

    In einer abgelegenen und verlassenen Gegend von San Jose lebt die Witwe Sarah Winchester in ihrer gigantischen Villa, die mittlerweile bereits mehr als hundert Zimmer umfasst. Als Erbin eines riesigen Waffen-Imperiums kann sie sich solche Bauprojekte schließlich auch leisten und voller Größenwahn soll das monströse Haus sogar noch auf über fünfhundert Zimmer wachsen. Die Villa gleicht damit nicht nur beinahe einem Schloss, sondern verfügt zugleich auch über unglaublich viele Irrwege, falsche Türen und im nirgendwo endende Treppen. Das alles hat aber auch einen Grund: Sarah Winchester glaubt, dass rachsüchtige Geister, die einst mit den Waffen ihres Unternehmens ums Leben kamen, durch das Haus spuken und allesamt ihr eigenes Zimmer benötigen. Kein Wunder, dass Psychologe Dr. Eric Price darauf angesetzt wird, ihren Gesundheitszustand etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Der allerdings scheint kurz nach dem Betreten des Hauses offenbar auch unter Geistererscheinungen zu leiden…

    Kritik:
    Das real tatsächlich existierende Winchester-Haus gilt noch heute als das berühmteste Spukhaus der Vereinigten Staaten. Bereits im Jahre 1884 mit dem Bau begonnen, verfügt es nicht nur in der Realität über eine besonders extravagante Größe, sondern zugleich auch über zahlreiche bauliche Kuriositäten. Ein perfektes Setting also für einen Horrorfilm.

    Opulentes Setting im 19. Jahrhundert
    Und tatsächlich gehört wohl eben jenes Setting bereits auf den ersten Blick zu den großen Stärken von „Winchester“. Hier orientiert sich der Horrorfilm nämlich an der originalgetreuen Villa von Sarah Winchester. Von außen lässt sich sowohl das Haus mitsamt seiner farblichen Gestaltung glaubwürdig wiedererkennen, als auch der typische Vorgarten mit seinen Brunnen und dem mysteriösen Gartenhaus, in das auch die reale Sarah Winchester niemanden hinein lassen wollte. Passend dazu: Eine im Stil des 19. Jahrhunderts ausgewählte Innenausstattung und opulente Kostümierung, die sich perfekt in die damalige Zeit einfügt. Schon allein damit kann sich „Winchester“ durchaus sehen lassen und hinterlässt optisch einen ordentlichen Eindruck.

    Holz kann ganz schön gruselig sein
    Die Wahl des Indoor-Settings sorgt dann zugleich auch schnell für die notwendige Atmosphäre. Erfahrene Filmemacher wissen schließlich, wie gruselig und mysteriös solch knarzendes Holz in düsterer Atmosphäre und mit den passenden Lichteffekten doch sein kann. Wer hat sich schließlich nicht schon einmal über Geräusche in alten Häusern gewundert, in denen sich die Holzdielen durch Temperaturunterschiede zusammenziehen und sich gefragt, ob es nicht wohl doch in so manchem Altbau spuken könnte? Schade ist dann allerdings, dass „Winchester“ im Nachhinein so wenig aus diesen Möglichkeiten macht. Denn mit einem solchen Setting hätte man es doch eigentlich gar nicht nötig gehabt, auf typische Jumpscares zu setzen, die vor allem das schreckhafte Publikum noch Gänsehaut einjagen können. Da gibt man sich derartig viel Mühe für jegliche Details und kann dann mit den eigentlichen Gruselelementen doch nicht punkten.

    Ein überraschend kleiner Irrgarten
    Schade ist dann außerdem, dass es „Winchester“ nur sehr schwer gelingt, die extreme Größe des Winchester-Anwesens tatsächlich einzufangen. Was von außen immerhin noch eindrucksvoll wirkt, scheint bei den Innenszenen dann doch überraschend klein zu sein. Man hat doch schnell den Eindruck, dass sich Hauptfigur Eric Price insgesamt nur durch wenige Gänge und Räume bewegt und einen Großteil des Gebäudes erstaunlicherweise nicht zu Gesicht bekommt. Warum man nicht auch an dieser Stelle für den Irrgarten gesorgt hat, den das reale Haus eigentlich zu bieten hat, erschließt sich dem geneigten Zuschauer vermutlich nicht. Dabei wäre hier sogar ein echtes Fantasy-Szenario durchaus einladend gewesen.

    Fazit:
    Der Horrorfilm rund um das wohl berühmteste reale Spukhaus der Vereinigten Staaten punktet zwar mit einem eindrucksvollen Setting und tollen Kostümen, schafft es dann bei den Gruseleffekten aber leider doch nicht über Jumpscares hinaus und scheitert daran, den Irrgarten des Hauses auch bei den Innenaufnahmen gebührend einzufangen.

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