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    Kinder des Zorns

    Kinder des Zorns


    Land/Jahr:
    USA 1984 - 2009
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Fritz Kiersch
    David Price
    James D.R. Hickox
    Donald P. Borchers
    Darsteller:
    Peter Horton
    Linda Hamilton
    John Franklin
    Courtney Gains
    Terence Knox
    Christie Clark
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    368 Minuten
    Kaufstart:
    27. Dezember 2017
    Label:
    Capelight

    In der kleinen amerikanischen Stadt Gatlin scheinen die Maisfelder bis zum Horizont zu wachsen und die meisten Bewohner längst spurlos verschwunden zu sein. Eigentlich beinahe ein Paradies, wäre da nicht die streng religiöse Kindersekte rund um Prophet Isaac, die keinerlei Erwachsene in ihrem Umfeld dulden und es sich zur Aufgabe gemacht haben, jeden zu töten, der über 19 Jahre alt ist. So will es schließlich der Maisgott, der ihnen die wertvolle Ernte vor ihrer eigenen Haustür garantiert. Für den Arzt Burt Stanton und seine Freundin Vicky wird aber genau das zum Problem, als sie völlig ahnungslos auf der Durchreise an dem kleinen Ort vorbei kommen. Denn diese Kinder werden sie nicht mehr so einfach gehen lassen…

    Kritik:
    Für spannende und gruselige Geschichten war Stephen King schon immer bekannt. Dabei boten allerdings nicht nur seine großen Romane eine perfekte Vorlage für so manchen Horrorfilm, sondern mitunter auch die kleinen Kurzgeschichten. Bei „Kinder des Zorns“ hat es mittlerweile immerhin für ganze neun Filme gereicht. Drei Klassiker und ein Remake aus dem Jahre 2009 finden wir deshalb nun in einem hochwertig designten Steelbook.

    Grusel im Maisfeld
    Natürlich ist angesichts einer solchen Vorlage zugleich klar, dass sich die Story von „Kinder des Zorns“ eigentlich recht schnell und einfach erzählt. Die Kurzgeschichte hat man schließlich ein wenig auf Spielfilmlängen gezogen und dazwischen mit spannenden und teilweise auch gruseligen Szenen aufgewertet. Trotzdem ist die Reihe zugleich auch der Beweis dafür, dass man gute Horrorgeschichten durchaus auch mit geringem Aufwand erzählen kann. Dabei machen sich alle vier Regisseure vor allem die Maisfelder zunutze, die auch in anderen Filmreihen anschließend zum häufig verwendeten Stilmittel wurden. Die Unübersichtlichkeit der Maisfelder, die über die Köpfe der Erwachsenen hinaus wachsen und schnell für Verirrungen und Beklemmungen sorgen können, funktionieren schließlich ganz ohne großen Aufwand. Letztendlich war der erste „Kinder des Zorns“-Film aus dem Jahre 1984 somit auch Vorreiter für zahlreiche andere Genrefilme, die sich bis heute so manche Szene hier abgeschaut haben.

    Die unheimlichen Kinder
    Und obwohl eigentlich damals gelegentlich schon als B-Horrorfilme bezeichnet, punkten vor allem die drei Klassiker mit einem ganz eigenen Charme. Das liegt vor allem daran, dass die Kinderdarsteller der „Kinder des Zorns“-Filme mit ihrem meist etwas unheimlichen Auftreten durchweg gute schauspielerische Leistungen abliefern. Die Kombination aus Kleidung, Mimik und gebetsmühlenartigen fanatischen Predigten sorgt noch heute für ein leichtes Gefühl des Unwohlseins beim Publikum – trotz der für heutige Verhältnisse geradezu lächerlichen Effekte und vergleichsweise harmlosen Szenen. Und doch eignet sich das Steelbook auch hervorragend dazu, den damaligen mit dem heutigen Stil zu vergleichen. Denn bei kaum einer Reihe wird umso deutlicher, wieso Neuauflagen nur selten mit den Originalen mithalten können. Das fängt letztendlich schon beim Cast der Kinder an und endet beim mangelnden Spannungsbogen, weil das Remake schlicht auf entscheidende Szenen zugunsten von mehr Action und nackter Haut verzichtet. Ganz zu schweigen von den deutlich nervigeren Hauptcharakteren, die im Original wesentlich mehr Niveau hatten.

    Mystik vs. Umweltaktivismus
    Lässt man allerdings das Remake einmal außen vor, so stellt sich dennoch heraus, dass der erste Film der „Kinder des Zorns“-Trilogie zugleich auch der Beste ist – und das, obwohl er hinsichtlich seiner Horrorszenen eigentlich der zurückhaltendste Film ist. Das Original funktioniert schließlich gerade deshalb am Besten, weil es auf allzu frontale Szenen verzichtet und der Handlung damit einen eher mystischen Touch verleiht. Der Zuschauer erhält also eine gewisse Interpretationsfreiheit, von der das Original besonders profitiert. Anders hingegen dann in den nachfolgenden Filmen, die eine Erklärung für die Ereignisse liefern wollen und dabei eine eher abgedroschene Hintergrundgeschichte um Umweltverschmutzung und Pestizide anbieten. Insgesamt funktioniert das Zusammenspiel aus geschickter Zurückhaltung bei der Inszenierung und den unheimlich wirkenden Kindern zwar nach wie vor sehr gut, der erste Film wird aber letztendlich unerreicht bleiben.

    Hübsches Sammlerobjekt
    Trotzdem kann es sich für Stephen King-Fans überaus lohnen, nicht nur den ersten Streifen zu kaufen, sondern stattdessen zu diesem Steelbook zu greifen. Immerhin liefert Capelight den ersten Teil auch gleich in einer restaurierten Neuabtastung ab und kann die optische Qualität somit deutlich aufwerten. Das Alter wird man ihm in der ein oder anderen verrauschten Szene zwar immer noch ansehen, eine klare Verbesserung ist aber mehr als deutlich zu erkennen. Noch dazu macht das rot-schwarze und geprägte Steelbook auch einen besonders ansehnlichen Eindruck im heimischen Regal und könnte somit vielleicht eines der hübschesten Steelbooks sein, die in den vergangenen Monaten veröffentlicht wurden. Für den Fan, der auch Wert auf die äußerliche Aufmachung legt, eignet sich diese Veröffentlichung somit also perfekt.

    Fazit:
    Im hübschen geprägten Steelbook und mit einer Restauration des ersten Teils liefert Capelight mit „Kinder des Zorns“ eine gelungene Sammlung für Stephen King-Fans, die neben der klassischen Trilogie zugleich auch das Remake beinhaltet. Während man das Remake dabei zwar qualitativ links liegen lassen könnte, werden Genrefans vor allem an den Klassikern sicherlich Gefallen finden.

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