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    Cargo

    Cargo


    Land/Jahr:
    CH 2009
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Ivan Engler
    Darsteller:
    Anna Katharina Schwabroh
    Martin Rapold
    Regula Grauwiller
    Pierre Semmler
    Michael Finger
    Claude-Oliver Rudolph
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    110 Minuten
    Kaufstart:
    15. April 2010
    Label:
    Ascot Elite


    Seit der Öko-Katastrophe ist es kaum mehr möglich, die Erde zu bewohnen. Die Krankheitsepidemien breiten sich immer weiter aus und auch die letzten Menschen, versuchen mit ihrem Ersparten, zum angeblich paradiesischen Planeten Rhea zu gelangen. Doch für Laura reicht das Geld noch immer nicht. Daher hat sie sich zunächst als Ärztin auf einem Cargo-Schiff beworben, um so genügend Geld zu verdienen und schon bald ihre Verwandten wieder zu treffen. So fliegt sie also zur abgelegenen Station 42 – vier Jahre hin und vier Jahre zurück. Dabei dachte sie zunächst, die meiste Zeit im Kälteschlaf verbringen zu müssen. Entgegen ihren Erwartungen ist sie jedoch die einzige wache Person an Bord und kümmert sich sowohl um die Gesundheit der Passagiere, als auch um die täglichen Kontrollgänge. Durch die große Einsamkeit überkommt ihr dabei regelmäßig das Gefühl, sie befindet sich nicht allein auf dem Schiff. Dumm nur, dass irgendetwas tatsächlich nicht mit rechten Dingen zu geht…

    Kritik:
    Da dürfen sich Science-Fiction-Fans endlich wieder auf einen richtigen Leckerbissen freuen: „Cargo“ führt uns nämlich ins Jahr 2267 und nimmt uns mit auf eine Reise ins finstere Weltall, auf der Suche nach einer neuen Zukunft. Zunächst nimmt der Film dabei ökologische Züge an und kritisiert die Umweltpolitik. Die Erde scheint dermaßen zerstört und vergiftet zu sein, dass diese kaum mehr bewohnbar ist und die meisten Menschen leben daher auf Raumstationen, oder auf dem paradiesischen Planeten „Rhea“. Doch der ist nur für die reiche Bevölkerung zugänglich, da es eine ganze Menge Geld kostet, dorthin zu fliegen. Für die Hauptprotagonistin Laura also bisher keine Alternative, aber dank ihres neuen Jobs als Ärztin auf einem Raumfrachter ein kleiner Hoffnungsschimmer. Dabei schafft es „Cargo“ von Beginn an, eine besonders gute und detaillierte Atmosphäre aufzubauen. Auf den Stationen und Schiffen wird genauestens darauf geachtet, dass die Kulissen realistisch und die Geräuschkulissen spannend und glaubwürdig sind. Schon die Raumstationen sind dabei hoffnungslos überfüllt, sodass sich die Menschen in die engen Räume quetschen, als wären sie in verrosteten Bussen unterwegs. Die passende High-Tech-Ausstattung um sie herum sorgt für ein glaubwürdiges Zukunftsszenario und die Babyschreie im Hintergrund machen die Aussichtslosigkeit der Bevölkerung deutlich. So entsteht also bereits hier eine düstere Endzeitatmosphäre, bei der klar wird, warum die Menschen so dringend nach Rhea wollen. Interessant ist dann allerdings im späteren Verlauf die Tatsache, dass sich „Cargo“ keineswegs in die Horrorrichtung a la „Pandorum“ entwickelt. Monster bekommen wir nämlich keine zu sehen, auch wenn die Story durchaus daraufhin deutet. Insofern also ein weiterer Pluspunkt: Die Story ist nicht vorhersehbar. Stattdessen geht es eher in die Thriller-Richtung, sodass wir eine Verdeutlichung der sozialen Probleme zu sehen bekommen, die für zahlreiche Konflikte sorgen wird. Zunächst scheint es nämlich so, dass der Raumfrachter einen blinden Passagier an Bord hat und die eigentlichen Ausmaße der Fracht sind keinem bewusst. Wenn dann außerdem ein Schatten durch den Hintergrund läuft oder plötzlich Menschen sterben, sorgt das für eine große Gruselatmosphäre, bei dem die politischen Hintergründe zunächst niemandem klar sind, was jedoch im Nachhinein die Story so interessant macht. Hier wird nämlich auch angedeutet, warum die Veröffentlichung von Regierungslügen so wichtig ist und wie es wohl wäre, in einer Simulation zu leben, um der schrecklichen Wahrheit zu entkommen. Gerade jetzt, wenn die Wikileaks-Fälle so aktuell sind, dürfte ersteres wohl hochinteressant und spannend sein. So entwickeln sich also auch die Protagonisten im späteren Verlauf zu regelrechten Freiheitskämpfern und wirken dadurch auf lange Sicht undurchsichtig, da deren wahre Absichten selten ersichtlich sind. Dennoch sollen allerdings nicht nur politisch interessierte Zuschauer auf ihre Kosten kommen, sondern auch diejenigen Science-Fiction-Fans, die sich gern von atemberaubenden Bildern beeindrucken lassen. Bereits von der ersten Minute an, überzeugt „Cargo“ nämlich mit spektakulären Weltraum-Aufnahmen, in denen wir ganze Planeten von ihrer schönsten und bezauberndsten Seite zu sehen bekommen und auch der stimmungsvolle Einsatz der Lichteffekte kann bestens überzeugen. Besonders die Raumschiffe, welche oftmals sehr kreativ und ästhetisch gestaltet sind können mit ihren tollen Kontrasten und robusten Bauweisen sehr beeindrucken und lassen die Inszenierung definitiv realistisch wirken. Man kann es also nur einmal mehr betonen: „Cargo“ ist ein echter Leckerbissen für alle Science-Fiction-Fans.

    Fazit:
    Beeindruckender Science-Fiction-Thriller mit undurchsichtigen Charakteren und Storyverläufen, spannenden politisch motivierten Themen, einer atemberaubenden Optik und einer überzeugenden packenden Atmosphäre – ein Muss für Sci-Fi-Fans.