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    Die versunkene Stadt Z

    Die versunkene Stadt Z


    Land/Jahr:
    USA 2016
    Genre:
    Abenteuer
    Regie:
    James Gray
    Darsteller:
    Charlie Hunnam
    Tom Holland
    Robert Pattinson
    Sienna Miller
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    141 Minuten
    Kaufstart:
    17. August 2017
    Label:
    Studiocanal

    Eigentlich hatte Percy Fawcett als Soldat der britischen Armee ein recht hervorragendes und durchaus wohlhabendes Leben. Seine Frau wartete zuhause regelmäßig auf ihn und schon bald sollte auch das zweite Kind endlich das Licht der Welt erblicken. Trotzdem ist der Entdeckerdrang in Percy einfach viel zu groß, als dass er ein Angebot der Royal Geographical Society hätte ablehnen können. In dessen Auftrag nämlich soll er in den Dschungel von Bolivien reisen, um dort zur Schlichtung eines Grenzstreites zwischen Bolivien und Brasilien die einzige, bisher noch unerforschte Grenze zu vermessen. Für den Abenteurer bedeutete das allerdings auch eine gefährliche Reise, bei der Krankheiten und kriegerische Einheimische auf ihn warten könnten. Doch erst einmal auf den Geschmack gekommen und sich mit den dortigen Ureinwohnern angefreundet, ist Fawcett schon bald felsenfest von der Existenz einer uralten Zivilisation und einer versunkenen Stadt namens „Z“ überzeugt. Damit soll es also nicht bei einer Expedition bleiben – selbst wenn die finanziellen Mittel dafür ausbleiben sollen…

    Kritik:
    Basierend auf einer realen Persönlichkeit erleben wir mit „Die versunkene Stadt Z“ nach längerer Zeit endlich wieder einen echten klassischen Abenteuerfilm um den Dschungel, indigene Völker und andere aufregende Entdeckungen. Und das dieses Mal in einem eher erwachsenen Stil.

    Die fehlenden Reisen
    Mit einer relativ langen Laufzeit erinnert uns der Streifen dabei sogar eher an die klassischen Abenteuerfilme der 70er und 80iger Jahre. Möglichst langsam gibt man den Charakteren die Möglichkeit, sich zu entfalten und Regisseur James Gray lässt sich Zeit, die Handlung ganz ohne Effekthascherei zu erzählen. Die Kulissen wirken dabei echt – und zu jeder Zeit überwältigend, wenn die Hauptdarsteller sich durch den dichten Dschungel kämpfen, die Luftfeuchtigkeit einen Nebel über dem Fluss erscheinen lässt oder Schlangen zwischen den Füßen herum kriechen. Und mit ein wenig Recherche muss man auch schnell einräumen: Trotz einer Laufzeit von mehr als zwei Stunden, hätte das Leben von Percy Fawcett vermutlich noch Stoff für die doppelte Laufzeit hergegeben. Denn „Die versunkene Stadt Z“ lässt doch so manche seiner Reisen aus und konzentriert sich auf das Wesentliche.

    Unterbrechungen der Handlung
    Letztendlich soll sich das auch als positiv herausstellen, denn gerade die Zeit zwischen den Reisen in Bolivien gehört derweil nicht unbedingt zu den Stärken des Films. Mit der biederen Inszenierung eines „very british“ Lebensstils aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts macht „Die versunkene Stadt Z“ in diesen wenigen Momenten dann doch einen eher zähen Eindruck. Und vor allem kommt die Problematik auf, dass der Abenteuerfilm uns aus der eigentlichen Handlung im Dschungel raus reißt, obwohl wir doch neugierig erleben wollen, was so alles in den dichten Wäldern auf die Entdecker wartet. Gerade dort liegen schließlich die Stärken des Films, denn wenn Percy Fawcett sich auf Auseinandersetzungen mit den indigenen Völkern Südamerikas einlassen muss, findet der Spannungsbogen schnell einen Höhepunkt. Dasselbe gilt für die Strapazen der Flussfahrt oder das Aufbrauchen der Vorräte. Wenn es um die Stärken eines klassischen Abenteuerfilms geht, leistet dieser hier hervorragende Arbeit.

    Kein Teenie-Film
    Und das ist zugleich auch irgendwie erfrischend, ist man einen solchen Inszenierungsstil in den vergangenen Jahren nun wirklich nicht mehr gewohnt gewesen. Hollywood hat es sich schließlich zum Trend gemacht, Abenteuergeschichten ausgerechnet im Teenie-Film-Format mit reichlich Action und lockeren Sprüchen zu inszenieren, statt allein mit der Gefahr durch Einheimische, Umweltbedingungen und Krankheiten zu fesseln. Und dann kommt in der heutigen Zeit tatsächlich ein Streifen daher, der uns an gute alte Klassiker erinnert und dem dieser „jugendliche“ Trend offenbar weit am Allerwertesten vorbei geht. Und das in einer Zeit, in der so mancher eingefleischte Filmfan schon froh ist, wenn so ein Streifen einmal nicht mit Dwayne Johnson besetzt wird. Wer also das Genre liebt und sich die Klassiker vergangener Zeiten zurückwünscht, sollte „Die versunkene Stadt Z“ auf keinen Fall verpassen.

    Fazit:
    Mit einer erwachsenen Inszenierung und ausreichend Zeit für Charakterentwicklungen überzeugt „Die versunkene Stadt Z“ vor allem Fans des Abenteuergenres und erinnert schnell an Klassiker vergangener Zeiten.

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