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    Shackleton

    Shackleton


    Land/Jahr:
    GB 2002
    Genre:
    Abenteuer
    Regie:
    Charles Sturridge
    Darsteller:
    Kenneth Branagh
    Cicely Delaney
    Christian Young
    Eve Best
    Paul Humpoletz
    Mark Tandy
    John Grillo
    Phoebe Nicholls
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    200 Minuten
    Kaufstart:
    26. Februar 2010
    Label:
    Polyband

    Anfang des 20. Jahrhunderts war es eine besondere Herausforderung für Forscher, den Südpol zu besuchen. Unter ihnen war auch Ernest Shackleton, der jedoch zunächst scheiterte. Als er dann allerdings feststellte, dass er für die Menschheit unbedeutend wurde, entschloss er sich, eine neue, noch gefährlichere Expedition durchzuführen: Den gesamten Kontinent der Antarktis zu durchqueren. So sucht er sich also schnell die nötigen Sponsoren, lässt seine Familie in England zurück und macht sich prompt auf den Weg. Doch jedem sollte schnell klar sein, dass dies keine leichte Aufgabe sein wird…

    Kritik:
    „Shackleton“ dürfte sicherlich nicht der erste und einzige Film über ein Antarktis-Abenteuer sein. Bereits Titel, wie „Antarctica“ gaben uns die Möglichkeit, Abenteurer auf ihrer anstrengenden Reise zu begleiten und ihnen dabei zuzusehen, wie sie in die schwierigsten Situationen geraten. Dennoch ist es eher eine Seltenheit, dass gleich ein über dreistündiger Zweiteiler gedreht wird, welcher auch gleich passend auf zwei DVDs erschienen ist. Bei „Shackleton“ hat man dies so gehandhabt und uns somit einen Film mit enormer Länge und so auch enorm vielen inhaltlichen Möglichkeiten geboten. Doch obwohl der Film eigentlich recht schnell zum Punkt kommt, verbraucht er dementsprechend viel Zeit für die Vorgeschichte. Bereits die Planungen der Reise werden ausführlich geschildert und auch die Problematik zwischen Sensationsberichterstattung und Wissenschaft erläutert. Einerseits geht es den Forschern darum, auf Entdeckungstour zu gehen, andererseits aber auch um mediale Aufmerksamkeit und Sponsorengeldern. Je gefährlicher also eine Expedition ist, desto besser. Für Kritik ist „Shackleton“ also offensichtlich immer zu haben. Aber auch andere Themen, wie die vielen Nebenstorys kommen hier nicht zu kurz. So erzählt uns der Film auch die Hintergrundgeschichte über die Familie, die in England zurückgelassen wird und der dort nahende Krieg. Doch genau hier liegt der große Schwachpunkt des Films, ziehen sich eben diese Nebenstorys nämlich enorm in die Länge und lassen den Film gelegentlich langweilig erscheinen. Auf die eigentlichen spannenden Antarktis-Abenteuer müssen wir daher lange verzichten. Erst nach etwa einer Stunde Laufzeit bekommen wir dann allmählich die Abfahrt zu sehen, sodass wir den Höhepunkt des Zweiteilers definitiv nicht mehr im ersten Teil zu sehen bekommen. Gelangweilte Zuschauer, von denen es zunächst sicher viele geben wird, könnten diesen also beinahe bedenkenlos überspringen, auch wenn sie dabei die wichtige Einleitung verpassen würden. Doch da hätte sich „Shackleton“ einfach deutlich weniger Zeit lassen dürfen und stattdessen schneller zur spannenden Action übergehen müssen, ist es schließlich die Expedition selbst, die den Zuschauer hier interessiert. Außerdem kommt hinzu, dass die Abenteuer selbst inszenatorisch zunächst völlig unspektakulär gehalten sind. Regisseur Charles Sturridge verzichtet nämlich größtenteils auf aufwändige Effekte und nutzt lieber die Möglichkeiten der umliegenden Umgebung. Dies allein reicht allerdings bei weitem nicht aus, da die Darsteller auf Grund dessen, dass es sich hier um eine TV-Produktion handelt, nahezu austauschbar sind. Keiner kann hier wirklich überzeugende Leistungen erzielen, was letztendlich dazu führt, dass die Anstrengung der Antarktis-Reisenden für den Zuschauer kaum nachvollziehbar, oder spürbar wird. Egal, wie eisig kalt es doch ist, oder wie schwierig und ernst die Lage sein mag, der Kraftaufwand, die Angst und die Gefühle der Protagonisten kommen kaum zum Vorschein. Das hätte man womöglich mit einigen Effekten mehr halbwegs kaschieren können, so wirkt „Shackleton“ dagegen bestenfalls, wie ein Theaterstück im Trockenen, als wie ein realistischer Abenteuerfilm. So sind wir dann also froh, dass sich dies im zweiten Teil allmählich bessert. Dieser nämlich verzichtet nun größtenteils auf die Nebenstorys und konzentriert sich gänzlich auf die Antarktis-Situation. So kommen hier deutlich weniger Längen auf und die Geschichte selbst wirkt für den Zuschauer wesentlich spannender. Durch ein paar aufwändigere Effekte, wie Schneestürme, Schiffsuntergänge und Fußamputationen wirkt die Inszenierung nun ein wenig packender und mitreißender. Auch die Gefühle der Protagonisten kommen dabei besser zur Geltung. Mit Genre-Referenzen kann „Shackleton“ dabei allerdings noch lange nicht mithalten, was auch daran liegen mag, dass der Antarktis-Mittelpunkt kaum ersichtlich ist. Alles wirkt eben dennoch ein wenig zu einfach, denn wenn die Protagonisten ihre Reise erfolgreich abschließen, stellt man sich als Zuschauer ernsthaft die Frage, ob diese auch tatsächlich bereits die gesamte Antarktis durchquert haben, denn Extremsituationen waren letztendlich doch Mangelware. Das ist schade, hat der Film so einiges an Potential verspielt.

    Fazit:
    Durch seine enorme Laufzeit entwickelt „Shackleton“ deutlich zu viele Längen und beschäftigt sich zu Beginn viel zu sehr mit den Nebenstorys. Dennoch wirkt die spätere Situation auf der Antarktis durchaus glaubwürdig, sodass Genre-Fans diesem Film womöglich noch etwas abgewinnen können. Mit den Referenzen des Genres, kann er aber dennoch nicht mithalten, da die Darstellerleistungen hierfür vergleichsweise zu schwach ausgefallen sind.

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