• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Mama

    Mama


    Land/Jahr:
    ESP / CDN 2013
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Andres Muschietti
    Darsteller:
    Jessica Chastain
    Nikolaj Coster-Waldau
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kaufstart:
    29. August 2013
    Label:
    Universal Pictures


    Einst flüchtet Jeffrey nach der Ermordung seiner Ehefrau mit den beiden Kindern Victoria und Lilly in den Wald, nachdem sie durch einen Unfall im Schnee gegen einen Baum gerast sind. Dort erst einmal selbst ums Leben gekommen, leben die beiden Töchter fortan völlig auf sich allein gestellt in der Wildnis, bis sie erst Jahre später gefunden werden. Jeffreys Bruder und seine Freundin, die Rocksängerin Annabel, erklären sich natürlich schnell bereit, die beiden bei sich zuhause aufzunehmen und kämpfen fortan für das Sorgerecht. Gerade auf Grund der schwerwiegenden psychischen Schäden, welche die beiden Kinder erlitten haben, ist die Erziehung der beiden Mädchen nicht gerade leicht. Regelmäßige Verhaltensauffälligkeiten sind ebenso an der Tagesordnung, wie die Hypnosetherapie von Dr. Dreyfuss. Seit ihrer Ankunft bei den neuen Ersatzeltern berichten die schließlich von einer imaginären Mutter, welche die beiden Kinder versorgt hat. Dumm nur, dass Onkel Luke und Annabel noch nicht ahnen, mit welcher Bedrohung sie es dabei wirklich zu tun bekommen…

    Kritik:
    Der großartige Produzent Guilmero del Toro gilt schon seit langem als Aushängeschild für qualitative und atmosphärisch starke Horrorfilme. In „Das Waisenhaus“ hat er gemeinsam mit Regisseur Juan Antonia Bayona einen herausragenden Streifen in die Kinos gebracht und nun versucht er seine Zusammenarbeit mit Andrés Muschietti. Doch kann die neue Besetzung des Regiestuhls ebenfalls qualitativ mithalten?

    Die Kälte
    Bei der Atmosphäre scheint der Regisseur jedenfalls sein Handwerk zu verstehen, wenn wir uns einmal die ersten Szenen vor Augen halten. Der Vater Jeffrey flüchtet mit seinen beiden Töchtern auf einer völlig verschneiten Straße und sorgt bereits hier für spektakuläre Manöver. Kurz darauf müssen sie einsam und verlassen durch die eisige Kälte stampfen, um anschließend in völligem Kontrast auf eine düstere Gestalt zu stoßen. Dabei bedient man sich nicht gerade selten an einem Weißabgleich, der auch über die sowieso schon vorhandene Winterkälte hinaus, für ein insgesamt kalt wirkendes Bild sorgt. Das sorgt schnell für Stimmung, zumal Muschietti auch das nähernde, fremde Unbekannte furchteinflößend und gekonnt einfangen kann. Der Zuschauer sitzt gebannt vor dem Bildschirm, während die verhaltensauffälligen Kinder die Gesamtsituation noch gruseliger gestalten. Das Grundkonzept ist also gelungen.

    Affen im Flur
    Dennoch sind ausgerechnet die Kinder das größte Problem des Films. Doch schieben wir den Qualitätsmangel lieber auf den unpassenden Einsatz von auffälligen CGI-Effekten. Denn Kinder aus der Wildnis müssen sich natürlich auch fortbewegen, als würden sie von Mogli höchstpersönlich abstammen und bewegen sich nur allzu gerne auf allen Vieren fort. Da eine solch unnatürliche Fortbewegungsart aber vermutlich zu schwierig und anstrengend für kleine Kinderdarsteller sein mag, hat man sich dazu entschieden, diese Szenen zwischenzeitlich mit Computereffekten zu realisieren – und genau das fällt einfach viel zu sehr auf. Das merkwürdige, teils wirklich überzogene Verhalten der beiden Kids wirkt über lange Strecken viel zu unglaubwürdig und überhaupt macht der übertriebene Einsatz von CGI keinen allzu guten Eindruck. Egal ob Kinder oder der bedrohliche düstere Geist im Hause der beiden Ersatzeltern: Auf natürliche, reale Masken verzichtet man praktisch vollständig und realisiert alle wichtigen Horrorszenen mit virtuellen Effekten. Das entpuppt sich jedoch schnell als Stimmungskiller, wenngleich eben das Grundgerüst ansonsten gut funktioniert. Fans von klassischem Geisterhorror und übernatürlichen Phänomenen haben dennoch ihren Spaß.

    Fazit:
    Maschiettis Grundgerüst des subtilen Geisterhorrors funktioniert durch eine kühle Optik und eine atmosphärische Stimmung generell zwar ganz gut, scheitert aber am übertrieben auffälligen Einsatz der Computereffekte und lässt die Kinder in einem unglaubwürdigen Licht erscheinen. Weniger ist manchmal eben doch mehr.