• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Gone in 60 Seconds

    Gone in 60 Seconds


    Land/Jahr:
    USA 1974
    Genre:
    Action
    Regie:
    H.B. Halicki
    Darsteller:
    H.B. Halicki
    Marion Busia
    George Cole
    James McIntyre
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    94 Minuten
    Kaufstart:
    12. September 2013
    Label:
    Concorde


    Eigentlich hat Maindrian einen relativ langweiligen und eintönigen Job. Als Versicherungsdetektiv untersucht er die Schäden bei Unfällen auf mögliches Eigenverschulden und sorgt dafür, dass die Versicherung so wenig wie möglich an den Kunden bezahlen muss. Nur eine „Kleinigkeit“ macht seinen Beruf ein wenig interessanter: In Wirklichkeit verdient er das meiste Geld mit dem Diebstahl von Autos und nutzt die Fahrzeuggestellnummern von schrottreifen Fahrzeugen für den Einbau in die gestohlenen Autos – so kommen die Versicherungen ihm und seinen Kollegen nie auf die Schliche. Bei seinem neuesten Auftrag von einem südamerikanischen Drogenboss steht er vor einer logistischen Herausforderung: In nur wenigen Tagen müssen sie ganze 48 Wagen stehlen und bearbeiten. Dass ihm jeder Diebstahl dabei in gerade einmal sechzig Sekunden gelingt, mag ungemein hilfreich sein. Doch bei seinem letzten Fahrzeug, einem gelben Ford Mustang mit dem Codenamen „Eleanor“ wird er prompt von einem seiner eigenen Kumpels bei der Polizei angeschwärzt – und liefert sich eine rasante Verfolgungsjagd durch fünf Städte.

    Kritik:
    Wenn wir an „Gone in 60 Seconds“ (deutscher Titel: Nur noch 60 Sekunden) denken, fällt uns dabei in erster Linie der Actionstreifen mit Nicholas Cage aus dem Jahre 2000 ein. Dennoch hat es bereits in den 70ern ein beeindruckendes Original gegeben, das noch heute als Vorlage für so manche Genrevertreter samt Verfolgungsjagden dient. Das hat seine Gründe.

    Mutiger Regisseur
    In diesem Original aus dem Jahre 1974 setzte Regisseur H.B. Halicki so ziemlich alles auf eine Karte. Er fungierte dabei nicht nur als Regisseur, sondern zugleich auch als Hauptdarsteller, Stunt-Koordinator, Drehbuchautor und Produzent. Das Budget war dafür nicht gerade hoch, denn größtenteils aus eigener Finanzierung und mit den eigenen Freunden als Darsteller, mussten immerhin die zahlreichen Fahrzeuge, die in diesem Streifen zu Schrott gefahren werden, finanziert werden. Ein Low-Budget-Streifen also, der mit seinem niedrigen Budget das maximal mögliche heraus holt. Oder besser gesagt: Mehr als man eigentlich für möglich hält. Damit ist „Gone in 60 seconds“ ein Meilenstein der Rennactionfilme gelungen, denn die eigentlichen Laiendarsteller überzeugen mit überaus authentischen und natürlichen schauspielerischen Leistungen.

    Mitten aus dem Leben
    Dementsprechend kommt es zwar dazu, dass die Dialoge und Szenen größtenteils improvisiert sind, doch schafft es jeder Darsteller seine Handlungen so gut wie möglich zu präsentieren. Nie übertrieben und ebenso wenig mit künstlicher Mimik könnte man meinen, die Schauspieler werden alle mitten im Leben gezeigt und die Kamera würde einfach nur drauf halten. Grundsätzlich ist das teilweise auch so, denn echte Fußgänger und Polizisten wurden als Nebendarsteller und Komparsen verwendet, um die Szenen so realitätsnah und glaubwürdig, wie nur möglich zu gestalten. Tatsächlich haben wir dabei oft den Eindruck, „Gone in 60 seconds“ würde reale Verfolgungsjagden mitten in einer Stadt zeigen. Das ist spannend und beeindruckend zugleich. Lediglich die Tonqualität überzeugt besonders zu Beginn des Films nicht besonders, dafür kann sich das Bild angesichts des Alters des Films relativ gut sehen lassen.

    Gone in 40 Minutes
    Trotzdem steht fest, dass die eigentliche Diebstahlstory im Großen und Ganzen wohl nur als Mittel zum Zweck für den finalen Showdown dient. Die ist zwar immer noch mitreißend umgesetzt und kann uns stets fesseln, doch die rund 40 Minuten lange Verfolgungsjagd zum Ende des Films gehört zu den eindrucksvollsten des Genres. Eine derartig abwechslungsreiche Flucht vor den Cops, bei der jegliche Passanten aus ihrem Alltag gerissen werden und die nebenbei von einem Reporter verfolgt wird, haben wir selten gesehen. Dabei können allerdings auch die klassischen Muscle-Cars ebenso Sympathien wecken, wie die alten Polizeiwagen aus den 70er Jahren, wodurch ein echtes „70s-Flair“ schon bald aufkommt. Ein Must-See für jeden Fan von aufregenden Verfolgungsjagden, das selbst „Fast & Furious“ locker überbieten kann.

    Fazit:
    Ein Meilenstein in der Inszenierung von Verfolgungsjagden. Spannend bis zur letzten Minute. Diesen Kultfilm sollte man unbedingt gesehen haben.