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    Painless

    Painless


    Land/Jahr:
    ESP 2012
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Juan Carlos Medina
    Darsteller:
    Àlex Brendemühl
    Tomas Lemarquis
    Derek de Lint
    Ramon Fontserè
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    105 Minuten
    Kaufstart:
    10. Mai 2013
    Label:
    Senator


    Katalonien während des spanischen Bürgerkrieges: Mysteriöse Dinge geschehen in einer Stadt, dessen Menschen ohnehin bereits nicht das beste Leben genießen. Menschen sterben, Kinder können sich gegenseitig verbrennen und andere unerklärliche Phänomene halten die Bevölkerung in Atem. Schuld daran sollen einige außergewöhnliche Kinder sein, die nicht in der Lage sind, irgendwelchen Schmerz zu empfinden. In den 30er Jahren, als die dazugehörige Krankheit noch nicht bekannt war, hielt man die Jungen und Mädchen nicht nur für unheilbar krank, sondern auch für äußerst gefährlich – sowohl für sich, als auch für ihre Mitmenschen. Als Folge dessen zögerte man nicht lange, die Kinder trotz ihres jungen Alters über viele Jahre hinweg in Zwangsjacken zu stecken und in Gummizellen einzusperren, völlig isoliert von der Außenwelt. Heute, viele Jahrzehnte später, erhält der Neurochirurg David eine schreckliche Nachricht: Er leidet an Krebs und braucht dringend eine kompatible Knochenmarkspende, um überleben zu können. Diese kann nur von seinen Eltern stammen, doch die geben plötzlich zu, gar nicht mit ihm verwandt zu sein. Nach erstem Schrecken macht sie David auf die Suche – und stößt auf ein schreckliches Geheimnis hinter dem damaligen Gefängnis…

    Kritik:
    Neuropathie: Eine Krankheit, die sich wohl manche in vielen Situationen wünschen würden. Eines der Hauptsymptome der nur sehr selten vererbbaren Krankheit ist das mangelnde Schmerzempfinden, durch das die Betroffenen nicht einmal spüren, wenn sie sich an einer Herdplatte verwenden. Jeder, der einmal eine ernsthafte Verletzung hinter sich hatte, würde diese Krankheit wohl als ein Segen ansehen. Doch während fehlende Tränenproduktion als negative Symptome hinzukommen, hatten die Erkrankten vor allem in der Vergangenheit, bevor diese Krankheit bekannt war, kein allzu gutes Leben.

    Seelischer Schmerz ist schlimmer, als physischer…
    Die Hauptstory befasst sich tatsächlich mit dieser Krankheit und hat vor allem sehr erschreckende Bilder zu bieten. Die Behandlungsmethoden waren schließlich nicht immer allzu menschenfreundlich und basierten oftmals auf reiner Isolationshaft. Zahlreiche minderjährige Kinder wurden somit zur damaligen Zeit einfach eingesperrt, um ihren Mitmenschen mangels Schmerzempfinden keinerlei Schaden zufügen zu können. Behandlungsmethoden gab es nicht – und selbst wenn, war man nicht bereit, diese auch nur im Entferntesten anzuwenden. Was sich in „Painless“ also bietet, sind knallharte Psychiatrie-Gefängnis-Szenen mit Kindern, die uns nicht mehr so schnell loslassen werden. Bereits die Bilder sind schon ohne Worte schockierend, wenn die Jungen und Mädchen in Zwangsjacken abgeführt, von ihren Eltern getrennt und in Gummizellen gesperrt werden. Da braucht es definitiv nicht mehr viele Worte und wenn zusätzlich noch die Soldaten der deutschen Faschisten ebenso eintreffen, wie jene der Roten Armee, ist eine Eskalation vorprogrammiert.

    Das mysteriöse Fremde

    Dabei kann „Painless“ die Gedankengänge der damaligen Menschen durchaus sehr gut einfangen. Bereits die ersten Szenen bauen eine überaus mysteriöse Atmosphäre auf, wenn sich zwei Mädchen mangels Schmerzempfinden gegenseitig mit Feuer anzünden und nur eine davon schmerzfrei überleben kann. Die Faszination der Schmerzlosigkeit und das eigentlich unmögliche, unnatürliche, ja fast schon surreale wird damit ziemlich deutlich – und macht bereits in den ersten Minuten viel Lust auf mehr. Diesen mysteriösen Stil kann „Painless“ aber auch beibehalten. Nicht nur in diversen erschreckenden und blutigen Szenen im späteren Verlauf, sondern auch beim Zusammenhang der einzelnen Charaktere. In welcher Verbindung der spätere Chirurg mit den damaligen Kindern steht, lässt der Film jedenfalls bis zum Schluss offen und führt uns gelegentlich auf eine komplett falsche Fährte. Die Allerwelts-Gesichter der Schauspieler, die damit besonders authentisch erscheinen, macht das Erkennen des Zusammenhangs nicht gerade einfacher – und doch wird die Story damit umso spannender und rätselhafter.

    Die Folgen der Vergangenheit
    Inszenatorisch ist Regisseur Juan Carlos Medina dieser Wechsel herausragend gelungen. In gelegentlichen Abständen wechselt „Painless“ somit immer wieder zwischen dem damaligen Gefängnis mit den Kindern und den heutigen Erlebnissen des Neurochirurgen. Die jeweiligen Szenen sind stets klar abgegrenzt und für den Zuschauer in jedem Moment ersichtlich. Selbst die Helligkeit und die Atmosphäre zeigen bereits, in welcher Zeitepoche wir uns dabei befinden, sodass niemals Verwirrung aufkommen kann. Die spannende Suche nach der Wahrheit ist damit umso spannender, denn erst nach und nach werden die damaligen Hintergründe wirklich aufgedeckt – und uns wird klar, dass weit mehr als nur eine Krankheit hinter den Geschehnissen steckt. „Painless“ ist insgesamt inhaltlich also schockierend und für Fans eindringlicher mysteriöser Psycho-Thriller ein absolutes Muss.

    Fazit:
    „Wahrheit ist schmerzhaft“ bringt schnell auf den Punkt, worauf „Painless“ hinaus will: Ein schockierendes Psycho-Thriller-Erlebnis liefern, das sowohl inhaltlich, als auch atmosphärisch tief unter die Haut geht und stets mysteriös bleibt. Herausragend!