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    London Boulevard

    London Boulevard


    Land/Jahr:
    USA / GB 2010
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    William Monahan
    Darsteller:
    Colin Farrell
    Keira Knightley
    David Thewlis
    Anna Friel
    Ray Wilson
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kaufstart:
    5. April 2012
    Label:
    Universal Pictures


    Nach einem mehrjährigen Gefängnisaufenthalt begibt sich Mitchel mit nur wenig finanziellen Mittel nach London, um ein völlig neues Leben anzufangen. Doch mangels einer brauchbaren Unterkunft und einer guten Arbeit, gibt er sich trotzdem zunächst als Geldeintreiber für ein Mafia-Unternehmen her. Da kommt es ihm umso mehr gelegen, dass er plötzlich auf den Filmstar Charlotte trifft und prompt als Bodyguard angeheuert wird. Er soll nun nicht mehr nur als Leibwächter dienen, sondern vor allem die Paparazzi vom Grundstück vertreiben. Dumm nur, dass ihm seine kriminelle Seite schon bald zu bunt wird und er endlich aus dem finsteren Untergrund-Geschäft aussteigen will – ganz zum Missfallen seiner Ganovenfreunde. Gemeinsam mit Charlotte und ihrem Mitbewohner suchen sie einen blutigen Ausweg…

    Kritik:
    Der Weg in den Rückfall ist für einen kriminellen Gangster meist nicht weit, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ohne die nötigen sozialen Fähigkeiten und einem schlechten Lebenslauf findet man kaum einen guten Job und muss sich weiterhin mit illegalen Geschäften über Wasser halten. So auch Mitchel, gespielt von Colin Farrell, der hier einen unkonventionellen Ausweg findet.

    Der nette Gangster von nebenan
    Im Kern ist „London Boulevard“ also durchaus ein richtiger Gangsterfilm. Wir werden hinter die Kulissen der Mafia-Machenschaften entführt, können Colin Farrell beim Geldeintreiben zusehen und bekommen auch die ein oder andere Schlägerei zu sehen. Doch im Grunde handelt es sich bei dem Thriller keineswegs um ein knallhartes Gangsterdrama, das sich voll und ganz auf die „Firma“ konzentriert. Hier geht es um mehr – um ein Leben nach dem Knast, ein Leben in Frieden und Liebe und ein Leben ohne die Versuchung nach Kriminalität. Damit ist Farrell recht vielfältig, aber auch anders. Eben keiner dieser Mafiosi, die wir seit „Der Pate“ & Co. zu Genüge kennen, sondern ein liebevoller Kerl, der hilfsbereit ist und unbedingt aus dem Geschäft aussteigen will. Skrupellose Gewalt suchen wir daher vergebens, aber an Rachegelüsten und Durchsetzungsvermögen mangelt es dennoch nicht.

    Kein Bock auf Paparazzi
    Statt brutaler Brachial-Action gibt’s also lieber einen interessanten Blick in die Welt der Promis, ganz ohne typische Star-Allüren. Bei seinem neuen Job als Filmstar-Bodyguard muss er stets mit ansehen, wie die Kameras der Paparazzi ihn und seinen Schützling fast Tag und Nacht verfolgen und beschatten, die Privatsphäre fast gänzlich abgeschafft. Selbst der Einkauf oder das einfach Verlassen des Hauses ist da kaum mehr möglich und aufregende Ablenkungsmanöver müssen inszeniert werden. Dass beim Dauer-Missbrauch der Privatsphäre dann auch einmal ein kleiner Ausrutscher zwangsläufig zustande kommt, sollte klar sein, denn mit seiner starken Schlagkraft haut Colin Farrell den Paparazzi gerne einmal eins aufs Maul – das verleiht „London Boulevard“ eine gewisse Schadenfreude und bietet zugleich eine innovative Mafia-Geschichte, die keinen so üblichen Verlauf einnimmt und daher einmal nicht so vorhersehbar erscheint.

    Draufgänger mit Herz
    Colin Farrell selbst liefert dabei außerdem echte Glanzleistungen ab, kann er doch beim Zuschauer stets große Sympathien ernten. Da ist es einerseits das lässige, coole Auftreten mit dem er seine Feinde nicht nur verbal schlagkräftig gegenüber steht, sondern auch noch eine Menge einstecken kann. Auf der anderen Seite präsentiert er sich aber auch mit Herz für einen Obdachlosen und gleichzeitig auch für eine hübsche Schwester, die so manche Probleme hat. Dass bei so einem Casanova auch die Liebesgeschichte nicht lange auf sich warten lässt und Farrell mit seiner Kollegin Keira Knightley in die Kiste hüpft, sollte da klar sein. Letztere kann ihm aber trotz recht solider Leistungen eben nicht das Wasser reichen, zumal das Drehbuch von „London Boulevard“ schon sehr auf Farrell fixiert ist. So kommt zwar nicht immer das schnelle Tempo auf und als Meisterwerk können wir den Streifen auch nicht bezeichnen, dennoch kann man auch diesen Thriller unter den besseren Genrevertretern ansiedeln. Fans von Farrell kommen hier bestens auf ihre Kosten.

    Fazit:
    Colin Farrell überzeugt nicht nur mit schlagkräftigen und sympathischen Leistungen, sondern punktet auch dank der unkonventionellen Story zwischen Mafia-Geschehen und Promi-Klatsch. Unterhaltsam.