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    Company Men

    Company Men


    Land/Jahr:
    USA / GB 2010
    Genre:
    Drama
    Regie:
    John Wells
    Darsteller:
    Kevin Costner
    Ben Afffleck
    Maria Bello
    Tommy Lee Jones
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    100 Minuten
    Kaufstart:
    9. Dezember 2011
    Label:
    Senator


    Die Wirtschafts- und Finanzkrise macht vor niemandem halt, nicht einmal vor den größten und erfolgreichsten Börsenunternehmen. Das muss auch Bobby Walker feststellen, der bisher das wohl perfekte Leben lebte. Mit einem schönen großen Haus, zwei teure Sportwagen und einer liebevollen Familie konnte er sich zu den glücklichsten Menschen des Landes zählen, zumal sein Jahresgehalt von knapp 160.000 Dollar ohnehin für sich sprach. Doch plötzlich geschieht das Undenkbar: Auf Grund von massiven Sparmaßnahmen wird er kurzerhand entlassen, ebenso wie seine älteren Kollegen Gene und Phil. Fortan müssen sie ihr Leben völlig neu organisieren und sich mit einem deutlich schlechteren Lebensstandard zufrieden geben. Dumm nur, dass das angesichts der teuren Gewohnheiten und der umso schwereren Jobsuche keine leichte Aufgabe ist. Denn nicht einmal der bestqualifizierte Bewerber findet allzu leicht seine nächste Herausforderung…

    Kritik:
    Mehrere Millionen Menschen sind allein in Deutschland täglich davon betroffen: Die Arbeitslosigkeit. Die meisten machen dabei die verschiedensten Rückschläge durch, sind entweder über- oder unterqualifiziert, finden auf Grund ihres Alters keinen Job mehr, oder schaffen es einfach nicht, ihren Traum mit einer echten Herausforderung zu erfüllen. „Company Men“ zeigt uns nun die oberen Zehntausend unserer Gesellschaft – in genau dieser Situation.

    Das ganz normale Leben
    In diesem Streifen bekommen wir keineswegs die Abgründe unserer Gesellschaft zu sehen. Hier wandeln keine angeblich faulen „Sozialschmarotzer“ durchs Bild, ebenso keine Säufer und sozialen Pflegefälle. Stattdessen sehen wir reiche Geschäftsmänner im Anzug, die in genau der Lebenslage stecken, in der sich zahlreiche Langzeitarbeitslose bereits seit etlichen Jahren befinden mögen. Schnell können wir da nachvollziehen, wie traurig und frustrierend die ständige Suche nach dem passenden Job sein mag, wenn man trotz noch so guter Qualifikation und noch so gutem Bemühen immer wieder aus den absurdesten Gründen eine Absage erhält. Doch „Company Men“ geht einen Schritt weiter: Die Menschen, die einst ein extrem hohes Jahresgehalt kassierten, müssen nun mit deutlich weniger zurecht kommen, können ihre Kosten nicht decken und stehen vor einer enormen Krise, auch im Privatleben. Denn die Familie, die sich einst alles leisten konnte, hat Ansprüche, die ein solcher Mann nicht mehr erfüllen kann.

    Auf dem Weg in die Depression
    Dank herausragender Charakterdarsteller wie Ben Affleck und Tommy Lee Jones schafft es „Company Men“ jederzeit, sehr tiefgehende und glaubwürdige Charaktere abzuliefern. Einerseits den relativ jungen Geschäftsmann, der sich selbst prompt für einen Versager erhält und glaubt, seine Familie nicht mehr ernähren zu können. Andererseits aber auch wesentlich drastischere Züge, wie einen verzweifelten Ehemann, der kurzerhand Selbstmord begeht und einem manisch depressiven Visionär, der den Sinn seines Lebens nur noch darin findet, Alkohol in großen Mengen zu konsumieren – stets nachvollziehbar und niemals demütigend im Suff, aber dennoch emotional und traurig. Insgesamt legt das Drama damit einen höchst melancholischen Touch an den Tag, der die Atmosphäre der Arbeitslosigkeit bestens zur Geltung bringt. Insbesondere die große Verzweiflung bei der älteren Generation kommt da gut zu Tage und bietet nachvollziehbare Gefühlslagen. Einziges Manko ist da lediglich die heile Welt von Ben Affleck, die auch nach dem Jobverlust niemals so richtig brüchig wird. Denn im realen Leben bleibt das Privatleben und die Beziehung bei so einem krassen Einschnitt nur selten ganz ohne große Konflikte. Ein derartig unrealistischer familiärer Zusammenhalt stört aber nicht weiter, wenn wir „Knautschgesicht“ Tommy Lee Jones bei seinen Wutausbrüchen und Depressionen begleiten dürfen. Alles in allem schafft es „Company Men“ also, das Thema Arbeitslosigkeit auf hervorragend sensible Weise anzusprechen und auch ohne große turbulente Action, eine hohe Dramatik zu erzeugen.

    Fazit:
    Ein heikles Thema: „Company Men“ befasst sich mit der Arbeitslosigkeit unter den oberen Zehntausend und dem großen Verlust und schafft es dank herausragender Hauptdarsteller, die melancholisch-depressive Stimmung samt seiner Emotionalität bestens zur Geltung zu bringen.