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    Hostel 3

    Hostel 3


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Scott Spiegel
    Darsteller:
    Kip Pardue
    Thomas Kretschmann
    John Hensley
    Sarah Habel
    FSK:
    SPIO/JK:
    keine schwere
    Jugendgefährdung
    Dauer:
    84 Minuten
    Kaufstart:
    3. April 2012
    Label:
    Sony Pictures


    So hätte sich Scott den Junggesellenabschied sicher nicht vorgestellt: Kurz vor der Hochzeit mit der hübschen Amy wird er von seinen Kumpels kurzerhand eingeladen, um in Las Vegas zum letzten Mal einen drauf zu machen. Zwischen feuchtfröhlichen Partys in den angesagtesten Diskotheken und heißen Stripperinnen, soll der junge Bräutigam noch einmal so richtig auf seine Kosten kommen. Dumm nur, dass sie von einigen unheimlichen Typen prompt entführt und in einem Folterkeller eingeschlossen werden. Dort sind sie fortan die Spielfiguren einer äußerst makabren Reality Show, in der reiche Kerle wetten, wie lange es das jeweilige Opfer bis zu seinem zwangsläufig eintretenden Tod noch aushält. So wartet schnell ein wahrer Horrortrip in Las Vegas…

    Kritik:
    Bereits seit dem ersten Teil der mehr oder weniger beliebten „Hostel“-Reihe, die neben „Saw“ bisher zu den ganz harten Vertretern ihres Genres zählt, gilt die Reihe, die einst von Eli Roth inszeniert wurde, als sehr umstritten. Nun dürfen wir endlich den dritten Teil der Reihe bewundern und müssen bei dieser Direct-to-DVD-Veröffentlichung erstmals auf die Regiearbeit von Eli Roth gänzlich verzichten. Das soll sich auch bei der Inszenierung nur allzu deutlich zeigen.

    Makabre Reality Show
    Nachdem die ersten beiden Teile uns stets in ferne Osteuropa entführten, um dort die härtesten Folterszenen geboten zu bekommen, bleibt „Hostel 3“ nun in seiner alten Heimat. Mitten in Las Vegas, abseits des Strips, präsentiert man uns eine düstere heruntergekommene Gegend, besetzt von einem ausländischen Jagdclub, der sich auf die etwas andere Art und Weise unterhalten möchte. Da nutzt der Streifen sogar auf den ersten Blick, gesellschaftliche Kritik einzubringen, denn die Protagonisten ergötzen sich regelrecht an der Qual der Opfer, die Wetten darauf abschließen, wann dessen Tod womöglich eintreffen mag. Doch ähnlich, wie seinerzeit im indizierten Horrorstreifen „Sportkill“ dient das lediglich als Mittel zum Zweck, um Folter und Gewalt zu inszenieren – sofern wir solche denn überhaupt noch zu sehen bekommen. „Hostel 3“ hat nämlich ein ganz großes Problem: Die geschnittene Fassung.

    Folter kann so harmlos sein…
    Sony Pictures hat sich somit tatsächlich die Mühe gemacht, den Film gleich in zwei Fassungen zu veröffentlichen. Dabei wurde die Uncut-Fassung mit einer SPIO/JK-Freigabe lediglich für den Verleih freigegeben, während sich der Verkauf offensichtlich mit einer Freigabe ab 18 Jahren begnügen muss. Dumm nur, dass diese geschnittene Fassung dermaßen gekürzt wurde, dass von den scheinbaren Folterszenen nicht mehr allzu viel erkennbar ist. Obwohl „Hostel 3“ zwar im Vergleich zu seinen Vorgängern ohnehin schon harmlos inszeniert wurde, müssen wir auf jegliche härteren Szenen gänzlich verzichten. In jeder Folterszene, sei es bei der Häutung, der Vergasung, oder der Kakerlakenattacke, wurde die entscheidende brutale Szene im ungünstigsten Moment sichtbar ausgeblendet und geschnitten. Bei so manch einem eingefleischten Horrorfan mag da gar der Eindruck entstehen, dass hier Gewalt fast vollständig fehle, wären da nicht die vereinzelten Kampfszenen auf dem Flur. Das allein rechtfertigt aber weder eine derartig hohe Altersfreigabe, noch wird es der „Hostel“-Reihe optisch auch nur annähernd gerecht.

    Schreien bis der Arzt kommt
    Ein weiteres Problem des Films mag außerdem die inhaltliche Qualität sein, denn selbst verglichen mit dem eher durchschnittlichen „Hostel 2“ ist die Story dieses Films noch einmal eine Tick dünner ausgefallen. Nicht einmal die Frage, warum ausgerechnet diese Opfer ausgewählt wurden mag sich so recht erschließen und abgesehen von der kleinen Verratsstory passiert hier auch recht wenig, was ernsthafte Spannung aufbauen kann. Das mag andererseits aber auch an den relativ schlechten Schauspielern liegen, die es mit ihrer Emotionsdarstellung durchaus gerne einmal übertreiben. Da darf das erste Opfer sich auch schon die Seele aus dem Leib schreien, noch bevor er überhaupt berührt wurde und andere können nicht einmal den Ekelfaktor der Kakerlaken ordentlich rüber bringen. Insgesamt ist „Hostel 3“ also nur noch ein Streifen für hart eingesessene „Hostel“-Fans, denn den meisten Freunden sinnloser „Folterpornos“ wird nicht einmal die Gewaltdarstellung zufriedenstellen.

    Fazit:
    Eli Roth hat sich aus dem Folterhorror scheinbar endgültig verabschiedet und überlässt den dritten Teil der einst erfolgreichen Reihe nun einer B-Produktion, dessen Story ebenso wenig überzeugt, wie die Darsteller und die Gewaltdarstellung. „Hostel 3“ ist somit bestenfalls ungeschnitten ein Genuss.