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    Wickie auf großer Fahrt

    Wickie auf großer Fahrt


    Land/Jahr:
    D 2011
    Genre:
    Abenteuer
    Regie:
    Christian Ditter
    Darsteller:
    Jonas Hämmerle
    Günther Kaufmann
    Waldemar Kobus
    Nic Romm
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    8. März 2012
    Label:
    Constantin Film



    Schon lange fragt sich der große Wikinger-Häuptling Halvar, wann aus seinem Sohn Wickie endlich ein richtiger starker Wikinger wird. Mit dem Gesicht eines Mädchens und der Ängstlichkeit einer Memme konnte er seinen Mut bisher nicht unter Beweis stellen und scheitert oft am mangelnden Stolz seines Vaters. Nun, als Halvar vom schrecklichen Sven entführt wird, hat er endlich die Gelegenheit seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Gemeinsam mit einer mutigen Horde von Kameraden und der tatkräftigen Svenja macht er sich auf den Weg zu Svens Burg, um seinen Vater zu befreien. Doch Sven hat längst ganz andere Pläne und versucht, den sagenumwobenen Schatz der Götter zu ergattern. Dumm nur, dass der Weg dorthin durch die gefährliche Schlucht des Kap der Angst führt – und genau da muss auch Wickie durch…

    Kritik:
    Noch vor wenigen Jahren gelang Michael Bully Herbig das Außergewöhnliche: Mit einem einzigartigen Casting brachte er den jungen Jonas Hämmerle auf die große Leinwand und fand damit ein scheinbares Naturtalent mit viel Humor und guter Schlagkräftigkeit. Nun geht es allerdings in die zweite Runde, der Junge ist kaum viel älter geworden – doch Bully hat sich längst verabschiedet. Kann „Wickie auf großer Fahrt“ also trotzdem an alte Qualitäten anknüpfen?

    Immer noch kein echter Wikinger…
    Die Geschichte setzt dabei fast nahtlos seinen Vorgänger fort. Noch immer ist Wikinger ein kleiner Junge mit dem Aussehen eines Mädchens, der vor Angst kaum in der Lage ist, echten Mut zu beweisen. Sein Vater spielt dabei auch heute noch den mutigen und weisen Anführer, der selbst die tollpatschigsten Kerle unter einen Hut kriegt – doch der muss plötzlich selbst gerettet werden. Da zeigt zumindest Jonas Hämmerle einmal mehr gewohnte Leistungen, in dem er auch dieses Mal den aufgeweckten, sympathischen Jungen spielt, der stets die einfallsreichsten Ideen hat. Dumm nur, dass die Kameraden allmählich nicht mehr mit ihm mithalten können, denn ohne einen brauchbaren Regisseur und ohne das beste Drehbuch sind die meisten Darsteller hier austauschbar, wie nie zuvor. Da klappt es auch mit den hohen Qualitätsansprüchen nicht mehr so ganz.

    Kein Bully – kein Humor
    Das Problem bei der ganzen Sache: Michael „Bully“ Herbig war immer der große Comedian, der für witzige Gags und einen sehr lockeren Humor sorgte. Durch seine Fähigkeiten erhielt der Vorgänger einen so turbulenten Stil, dass wir durchgehend bestens unterhalten wurden. Nun allerdings geht es Regisseur Christian Ditter wesentlich langsamer an – und scheitert sowohl an Humor, als auch am nötigen Tempo. Turbulent sind die rasanten Fahrten auf dem Segelschiff zwar trotzdem, doch die Handlung hat einfach nicht mehr das „gewisse Etwas“. Hier fehlen Anspielungen ebenso, wie eine lockere Charakterzeichnung. Immerhin: Es gelingt auch „Wickie auf großer Fahrt“ noch immer, die tolle Zeichentrickvorlage originalgetreu umzusetzen – damit gelingt ein solider Stil, der sich optisch zumindest sehen lassen kann.

    Macht das Seil los!
    Gerade wegen dieses neuen Inszenierungsstils müssen wir uns aber erst einmal an den zweiten Teil gewöhnen. Hier kommt zunächst eine gewisse Langeweile auf und der kindliche Charakter von Wickie wirkt oft einfach zu albern und unglaubwürdig. So steht also fest: Fehlen dem Humor die nötigen Qualitäten, muss die Action dies möglichst kaschieren. Einigermaßen gelingt das natürlich auch, zumindest in der zweiten Hälfte des Films. Die aufregende Befreiungsaktion in der Burg, die spektakulären Effekte in der Eishöhle und der beeindruckende Wasserstrudel werden also für eine gute und spannende Familienunterhaltung sorgen, die bei den jüngeren Zuschauern besonders gut ankommt. In diesem Sinne: Unterhaltung gerettet – und das Seil des Schiffes kann endlich gelöst werden.

    Fazit:
    Die Fortsetzung des spaßigen „Wickie“-Abenteuers kommt zwar nicht mehr an die humorvollen Qualitäten von Michael Bully Herbigs Regie heran, doch eine turbulente und spannende Action macht auch diesen Streifen zu einem unterhaltsamen Familienabenteuer.