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    Fallen Angels

    Fallen Angels


    Land/Jahr:
    I / USA 2009
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Nick Lyon
    Darsteller:
    Chad Lindberg
    Emma Bing
    Max Perlich
    Robert Blanche
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    81 Minuten
    Kaufstart:
    13. Januar 2012
    Label:
    Infopictures


    Die 15-jährige Sarah ist wohl bereits am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen, der sie in ein tiefes Loch des Verderbens führt. Bereits in der Vergangenheit wurden sie zahlreiche Male von ihrem Stiefvater missbraucht, während die Mutter einfach nur blind vor Glück die Augen verschloss. Inzwischen hat sie den schwierigsten Schritt ihres Lebens bereits getan und ist aus dem qualvollen Zuhause geflohen. Doch während sie sich mit Drogen vollpumpt und sich durch gelegentliche Gaunereien über Wasser hält, gibt es nur einen besonderen Menschen in ihrem Leben. Der 21-jährige Spike, der ebenfalls in der Gosse gelandet ist und deshalb gemeinsam mit ihr auf der Straße lebt, hat sich Hals über Kopf in sie verliebt. Für ihn ist es eine bedingungslose Liebe, die jeglichen Drogenproblemen zu trotzen scheint. Doch kann eine solche Liebe auch noch die größten Steine überwinden, die den beiden in den Weg gelegt werden?

    Kritik:
    Das Leben in der Gosse wird nur selten von Filmen in ihrer reinsten Form aufgegriffen. Meist dient ein schwerer Leidensweg als große Vorgeschichte und wirft die größten Sympathieträger auf die schiefe Bahn. Doch richtig sympathische Figuren soll es in „Fallen Angels“ nicht geben, denn der Film zeigt uns vor allem eines: Das Leben ist scheiße – und die Menschen erst recht.

    Der täuschende Kinderschänder
    In diesem Film sehen wir nicht erst einen besonderen Menschen, der doch schicksalhafte Ereignisse in einer solch schwierigen Situation landet, sondern stehen direkt mitten drin in der heruntergekommenen, zugemüllten Drogenwohnung eines Absteigers. Ein junges Paar, das sich bedingungslos und vollkommen liebt, muss sich mit den Hinterlassenschaften der Gesellschaft zufrieden geben und bekommt die dreckigste Seite des Lebens zu sehen. Da zögert „Fallen Angels“ auch nicht lange und beginnt direkt in einem Tiefpunkt, auf den nur noch große Traurigkeit zu folgen scheint. Das extrem emotionale Drama, das bereits in der Gosse beginnt und uns schockierende Bilder zeigt, will genau das erst später noch auf die Spitze treiben. Wenn das System der Justiz ihre größten Fehler erst noch begeht und der vermeintlich liebevolle Sexualstraftäter sowohl Familie, Behörden, als auch seine gesamte Umwelt täuschen kann. Obwohl die wirklich knallharten Bilder fehlen und die Kamera bei den Vergewaltigungsszenen rechtzeitig ausblendet, hat „Fallen Angels“ doch eine bedrückende Wirkung, die wir nicht so schnell vergessen können. Insgesamt bietet der Film also ausschließlich melancholische, dramatische und überaus traurige Momente, denn Hoffnung und Humor suchen wir hier vergebens. Hier beginnt alles im Dreck – und von nun an kann alles nur noch schlimmer werden.

    Feuer der Liebe
    Doch diese überraschend intensive Wirkung kann der Film erst durch seine außergewöhnlichen Charakterzeichnungen entwickeln. Derartige drogenabhängige Obdachlose haben wir so realistisch noch nie gesehen und gerade deshalb überrascht es dann umso mehr, dass ausgerechnet diese Protagonisten als die wahren Guten dargestellt werden. Trotz Elend, Drogenmissbrauch und Straftaten sind es doch sie, die hier eigentlich die wahren Opfer sein mögen und so viel Liebe in sich tragen, wie es selbst die Darsteller der romantischsten Liebesfilme nicht tun. Doch die Täter: Gestandene Männer mit einer netten Familie, einem guten Job und einem äußerlich liebevoll wirkenden Charakter schaffen es, jeden zu täuschen und in Wahrheit die größten Scheine der Menschheit zu sein. „Fallen Angels“ führt uns einmal mehr vor Augen, dass die meisten Kinderschänder sich eben doch in der eigenen Familie befinden und oft sogar die eigenen Väter der Opfer sind. Auf einfühlsame zeigt uns der Film also ein junges Mädchen, das durch ihre qualvolle Kindheit in die Drogensucht verfallen ist und voller Elend einfach nur nach einer Flucht vor ihrem eigenen Stiefvater sucht. Das ist schockierenstes Kino der qualitativsten, wenn auch kurzweiligsten Form.

    Fazit:
    Ein kleiner Film, der es in sich hat: „Fallen Angels“ führt uns auf erschreckend realistische Weise in das Leben zweier gesellschaftlicher Absteiger ein, die als Opfer eines Kinderschänders in der eigenen Familie, dem Drogenkonsum verfallen sind und für die es schon bald nur noch einen Ausweg gibt. Damit ist das fesselnde Drama eines der traurigsten und intensivsten Filmerlebnisse der letzten Zeit geworden. Klarer Geheimtipp!