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    Brautalarm

    Brautalarm


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Paul Feig
    Darsteller:
    Kristen Wiig
    Maya Rudolph
    Rose Byrne
    Wendi McLendon-Covey
    Ellie Kemper
    Melissa McCarthy
    Chris O'Dowd
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    120 Minuten
    Kaufstart:
    24. November 2011
    Label:
    Universal Pictures


    Auf den ersten Blick ist Annie eine ganz gewöhnliche glückliche Frau mit einem tollen Job und dem regelmäßigen Spaß an der schönsten Nebensache der Welt. Doch eigentlich hat sie seit der Trennung von ihrem letzten Freund ziemliche Probleme, weshalb sie selbst ihre kleine Bäckerei aufgegeben hat. Nun schlägt sie sich also lieber mit Affären herum, statt endlich wieder ernsthaft einen Mann an sich heran zu lassen. Zu allem Überfluss spielen ihre Hormone dabei allmählich verrückt und sie muss ausgerechnet die Hochzeit ihrer besten Freundin Lillian vorbereiten. Dumm nur, dass sie dabei schnell feststellen muss, dass die wohlhabende und eingebildete neue Freundin von Lillian ihr prompt die Show stiehlt und offensichtlich alles besser macht. Gerade erst im unüberschaubaren Chaos gelandet, stellt sich schon bald die Frage, ob der liebenswürdige Polizist Nathan es schaffen wird, ihr Leben endlich wieder zu ordnen…

    Kritik:
    Frauen lieben vor allem eines: Kitschige Liebesgeschichten, hübsche weiße Brautkleider und einen romantischen Mädchenabend. Das alles soll uns „Brautalarm“ bekanntlich liefern, auch wenn es ganz klassisch einmal mehr um die Probleme einer „alten Brautjungfer“ gehen soll. So dreht sich schließlich alles um die junge Annie, die als einziges einfach keinen festen Partner finden kann.

    Das ungeliebte Single-Leben
    Typisch für derartige „Frauen-Komödien“ ist es doch immer wieder, dass sich all die Handlungen doch immer um die Probleme der Frauen handeln. Sei es nun das Aussehen, die Eifersucht auf die Mitstreiterinnen, oder einfach nur das Problem, keinen festen Partner zu haben. Denn während die beste Freundin Lillian kurz vor ihrer Hochzeit steht und auch fast alle anderen Freundinnen zumindest einen festen Partner hat, gibt sich Annie mit dem Macho-Arschloch ab, der sie lediglich als „Nummer 3“ für seinen Spaß benutzt und sie anschließend regelmäßig mit schlechtem Selbstwertgefühl nach Hause schickt. Dabei ist sie einmal mehr eine dieser Frauen, die es scheinbar genau so wollen und schlicht keinen neuen Partner an sie heran lassen. Dass dann selbst ein scheinbar eingebildetes Mädel ihr auch noch die beste Freundin wegschnappen will und organisatorisch gesehen vermutlich alles besser auf die Reihe bekommt, macht die Lage da nicht gerade besser.

    Zicken-Terror mit Charakter
    Das Ganze hat natürlich durchaus einen gewissen Tiefgang, denn auf die Charaktere können wir uns voll und ganz konzentrieren und bekommen mit Kristen Wiig bekommen wir da auch gleich eine selbstbewusste, aber doch selbstbemitleidende Protagonistin zu sehen, die es so dringend nötig hätte, nicht nur die richtigen Freunde zu finden, sondern auch zu ihrer alten Leidenschaft, dem Backen, zurückzukehren. Soweit zumindest baut „Brautalarm“ irgendwie unterschwellig Tiefgang ein, während sich Paul Feig doch vordergründig eher auf den Slapstick der Frauen konzentriert. Besser gesagt, um den Zicken-Krieg, der zwischen den Freundinnen schon bald ausbricht, als sich Annie mit der ungeliebten und eingebildeten Helen anlegt, die ihr schließlich die beste Freundin wegschnappen will. Da darf sich der männlich Zuschauer nur allzu gerne langweilen, wenn sich die Mädels bei einem Vortrag gegenseitig niederzusprechen versuchen. Spätestens nach dem zehnten Versuch, noch irgendeinen Blödsinn von sich zu geben, um der Konkurrentin eins auszuwischen, wird der Zuschauer dann doch das Ende allmählich herbeisehnen. Dabei hat „Brautalarm“ doch eigentlich sogar herausragende Stärken, wie beispielsweise Kristen Wiigs Auftritt im Flugzeug, als sie sich kurzerhand als einzige dazu entschließt, doch lieber in der günstigeren Economy-Class zu fliegen – obwohl sie wegen ihrer Flugangst doch so dringend die Unterstützung der Freundinnen nötig hätte. Da tyrannisiert sie unter Drogeneinfluss nur zu gerne den Steward und schleicht sich heimlich, aber äußerst amüsant in die Business-Class.

    Die Polizei – Dein Freund und Liebhaber
    Nun, bei der Darstellerwahl hat „Brautalarm“ sicherlich nicht immer die beste Wahl getroffen. So mag insbesondere Rose Byrne als Helen nicht immer die großen Sympathiepunkte angeln und eher hochnäsig erscheinen. Doch vor allem Chris O’Dowd kann als liebenswürdiger Polizist schnell die meisten Sympathien ernten. Er ist als scheinbar erster ernsthafter Freund und Liebhaber von Annie wohl jener, der mit seinen witzigen Dialogen und der coolen Haltung einfach jedermann begeistert. Schade mag es da sein, dass er keine Hauptrolle ergattern konnte und somit eher als Nebenfigur bei der eigentlichen Hochzeitsgeschichte auftritt. Umso besser also, dass Melissa McCarthy als weise und treue Gefährtin immer die wahre echte Freundin verkörpern kann und dank ihres eher pummeligen Aussehens doch ganz in das klassische Klischee dessen passt, dass die wahren Freunde eben nicht an ihrem Aussehen zu erkennen ist. Gleichzeitig kann sie auch für einige versaute Gags herhalten, wenn sie sich mit coolen Sprüchen an die Männer heranwagt, oder im wahrsten Sinne des Wortes „kackendreist“ ins Waschbecken eines Brautmodengeschäfts scheißt. Aber keine Sorge: „Brautalarm“ ist im wahrsten Sinne eine Hochzeitskomödie und keinesfalls reiner Slapstick mit Fäkalhumor.

    Fazit:
    Klassische Hochzeitskomödie um die Probleme einer partnerlosen Frau, die mit gelungener Komik überzeugt, aber auf den typischen Zicken-Krieg hinausläuft.