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    I come with the rain

    I come with the rain


    Land/Jahr:
    F / HK / IRL / ESP / GB 2008
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Tran Anh Hung
    Darsteller:
    Josh Hartnett
    Elias Koteas
    Yenkhe Tran Nu
    Byung-Hun Lee
    Takuya Kimura
    Shawn Yue
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    109 Minuten
    Kaufstart:
    19. August 2011
    Label:
    Planet Media


    In der Vergangenheit war Kline einer der wohl besten Cops von Los Angeles und konnte nahezu jeden Fall lösen. Doch als er plötzlich in die Fänge des Serienkillers Hasford geriet, der seine Opfer bei lebendigem Leib zu Skulpturen verarbeitete, beschloss er wegen eines Traumas vom Dienst bei der Polizei zurückzutreten. Seitdem verdient er seinen Lebenslauf als Privatdetektiv und ist dabei nicht einmal mehr halb so erfolgreich. Nun jedoch erhält er endlich die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen, als er seinen neuesten Auftrag erhält. Ein erfolgreicher und mächtiger Magnat bittet ihn nämlich, nach Südostasien zu reisen, um sich dort auf die Suche nach seinem verschollenen Sohn Shitao zu machen. Doch obwohl alles danach aussieht, als wäre dieser länger nicht mehr am Leben, entdeckt er plötzlich eine Spur, die ihn nach Hongkong führt. Dumm nur, dass er dabei plötzlich in die Hände des brutalen Gangster Su und dessen drogenabhängiger Freundin Lili gerät…

    Kritik:
    Die asiatischen Filme zählen mitunter zu den ungewöhnlichsten und brutalsten Streifen des Thriller-Genres. In diesem Falle handelt es sich zwar um einen beinahe international gedrehten Film mit größtenteils asiatischen Darstellern, doch auch „I come with the rain“ kann sich zu den besonderen Filmen unserer Zeit zählen. Hier wird nicht etwa im Regen spaziert, sondern das Verschwinden eines jungen Mannes aufgeklärt – mit psychologischen Charakterzeichnungen, verstörenden Bildern und kunstvollen Stilmitteln.

    Mord ist Kunst
    Die Bildsprache und der Inszenierungsstil sind dabei wahrlich außergewöhnlich. Was im ersten Moment noch als Standard-Thriller mit diversen Actionszenen erscheint, entspricht schon bald ganz und gar nicht mehr unseren üblichen Sehgewohnheiten. Bereits das recht langsame Tempo der Inszenierung während eigentlich turbulenten Szenen ist dabei nicht nur neuartig, sondern auch noch irgendwie widersprüchlich. Da gibt es dann Verfolgungsjagden, Kampfszenen und Drogenexzesse, doch die Kamera will sich scheinbar trotzdem nicht so recht von der Stelle bewegen. Mit sehr langsamen Schwenks und noch langsamerer Musik sehen wir gleichzeitig maximale Action auf dem Bildschirm. Das ist irritierend und hat eine merkwürdige Wirkung auf den Zuschauer, die nicht bei jedem so recht ankommen mag. Dabei kann der Film eigentlich sogar Kunst in seine Szenen einbauen, in mehrfacher Hinsicht. Die beruhigend und manchmal nervtötende Musik steht dabei in einem sehr schrägen, kunstvollen Verhältnis zur eigenen Geschichte, während die Handlung selbst eher rätselhaft voranschreitet. Da ist also mitdenken angesagt, während sich ein Killer den kunstvollen Skulpturen seiner Opfer hergibt und die Leichen zerstückelt. Ein abgeschnittener Oberkörper auf einem kunstvollen Stück Gras unterhalb eines Glaswürfels dürfte da jedenfalls unter die Kategorie „besonders makabre Kunst“ fallen.

    Rätselhafte Ereignisse
    Die Kunst wirkt aber oftmals zugleich befremdlich, zumal „I come with the rain“ offensichtlich gerne einmal den Zuschauer vergisst, wenn die Szenen so kunstvoll wie möglich inszeniert werden sollen. So stößt das „Drumherum erzählen“ doch schnell auf eher gemischte Gefühle, denn der Thriller erweckt häufig den Eindruck, einfach nicht zum Punkt kommen zu wollen. Der Einblick in die Psyche des Hauptprotagonisten ist da zwar recht interessant und aufregend zu erleben, lenkt aber doch wieder nur künstlich von der Hauptstory ab. Blicke in die Vergangenheit und kaum nachvollziehbare Szenen im Drogenrausch sorgen schließlich nicht gerade dafür, dass der Zuschauer sich auf die eigentliche Geschichte konzentrieren kann. Das könnte schon bald dann soweit gehen, dass wir manche Szenen einfach nicht mehr verstehen und nur noch verwirrt in die Röhre schauen, wenn die Handlung einmal mehr zur nächsten Szene wechselt. Die Hintergründe über das vermeintliche Verhalten des Gesuchten bleiben somit oftmals schließlich ungeklärt und sorgen nach zahlreichen unerträglichen Längen in der zweiten Hälfte für ein recht unbefriedigendes Finale. Da war die Kunst wohl manches Mal ein wenig zu viel des Guten, wenn sich der Film zudem mit neutestamentarischen Metaphern dem reinen Bilderrausch hingibt.

    Fazit:
    Der ungewöhnliche Thriller überzeugt mit seinem recht kunstvollen Stil und lässt sich dank der rätselhaften Vielfalt einfach nicht immer so recht einordnen. Dennoch kann der merkwürdige unzugängliche Stil schnell verwirrte Blicke hinterlassen.