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    Willkommen in Cedar Rapids

    Willkommen in Cedar Rapids


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Miguel Arteta
    Darsteller:
    Ed Helms
    John C. Reilly
    Anne Heche
    Sigourney Weaver
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    83 Minuten
    Kaufstart:
    4. November 2011
    Label:
    20th Century Fox


    Tim Lippe ist wohl ein ziemlich naiver und introvertierter Mensch, der plötzlich vor völlig neuen Herausforderungen steht. Denn nachdem sein erfolgreicher Kollege unter mysteriösen Umständen verstorben ist, wird er von seinem Chef doch prompt nach Cedar Rapids geschickt, um dort bei einem Kongress die Firma zu vertreten. Doch als junger Mann, der noch nie seine Heimatstadt verlassen hat, geschweige denn jemals eine andere Freundin als die Lehrerin, mit der er eine Affäre pflegt hatte, könnte er doch schnell völlig Überfordert von der neuen Situation sein. Dumm nur, dass er ausgerechnet sein Zimmer mit dem verrückten und durchgeknallten Dean Siegler teilen muss und zudem schon bald erste Zuneigungen für die hübsche Joan entwickelt. Doch während er seinen Job womöglich gefährdet, könnte er hier erstmals die schönste Zeit seines Lebens verbringen…

    Kritik:
    Ganz schön schräg wirken da die Charaktere in „Cedar Rapids“. Allen voran natürlich der junge Tim, der immer noch „grün hinter den Ohren“ ist. Reichlich verrückt erscheint es da bereits, dass er mit seiner deutlich älteren Highschool-Lehrerin in die Kiste geht – und die auch noch die einzige Frau sein mag, die er je in seinem Leben hatte. Mit einem so unerfahrenen Mann in der Hauptrolle sollten die Gags also nicht lange auf sich warten lassen – oder doch?

    Liebeskomödie – oder doch eher Drama?
    So schräg wie die Situation auf den ersten Blick auch erscheint, so wenig mag sich „Willkommen in Cedar Rapids“ schließlich in ein klares Genreschema einordnen. Denn was hier zunächst als reine Komödie um einen Losertypen ohne ernstzunehmende sexuelle Erfahrungen beginnt, entwickelt sich doch andererseits auch zu einem echten Drama, da uns der Hauptcharakter doch glatt ein wenig leid tun könnte. Immerhin: Nach der Affäre mit der älteren Lehrerin und dem pflichtbewussten schüchternen Umgang mit seinen Mitmenschen traut man ihm kaum noch zu, wirklichen Spaß erleben zu können. Da wirkt er also eher bemitleidenswert und melancholisch, als wie eine echte Spaßkanone. Angesichts der Story mag der richtige Spaß, beziehungsweise die großen Gags, nicht so recht aufkommen. So versucht sich Regisseur Miguel Arteta also lieber an einer ruhigeren Herangehensweise, die sehr dialoglastig beginnt und auf Humor anfänglich eher verzichtet.

    Erinnerungen für den Nerd
    Im späteren Verlauf zeigt sich allerdings, dass „Willkommen in Cedar Rapids“ besonders bei den Nerds und den sogenannten „Mama-Söhnchen“ womöglich ein wenig Erinnerungen wecken könnte. Schließlich muss jeder noch so naive und schüchterne Mensch irgendwann einmal erwachsen werden und sein Leben zu leben beginnen. Während Tim da also in spätpubertäre Gelüste verfällt, wird er erstmals zum Mann – und präsentiert sich da also kindischer, denn je. Das ist gleichzeitig auch das Geheimrezept, mit dem es der Film schafft, trotz den wenigen Gags dennoch sehr unterhaltsam zu sein. Sobald Tim nämlich beginnt, mit der hübschen Kollegin in die Kiste zu springen und sich dem Drogen- und Alkoholexzess hinzugeben, bietet diese schräge Komödie doch noch einige schrille und ulkige Momente voller Situationskomik. Da darf Ed Helms als Tim also ebenso als bekiffter Kerl durch die Gegend hüpfen, wie John C. Reilly schließlich mit dem Mülleimerdeckel auf dem Kopf seinen geliebten R2-D2 aus „Star Wars“ mimt. Insofern kann man sagen: „Willkommen in Cedar Rapids“ bietet definitiv eine halbwegs originelle Story, dessen Unterhaltungspotential sich im späteren Verlauf gut entfalten kann. Mancher Zuschauer wird allerdings dennoch Probleme mit dem schlechten Einstieg und den erst spät zündenden Gags haben. Doch immerhin kann Ed Helms den Film mit seinen vielfältigen darstellerischen Leistungen schnell retten und uns eine spaßige Selbstfindung präsentieren.

    Fazit:
    Eine Liebeskomödie mit einer melancholischem-naivem Grundstimmung, dessen Gags im späteren Verlauf ihr wahres Unterhaltungspotential entfalten können. Bis dahin legt „Willkommen in Cedar Rapids“ aber leider einen zu ruhigen und lahmen Start hin.