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    Brighton Rock

    Brighton Rock


    Land/Jahr:
    GB 2010
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Rowan Joffe
    Darsteller:
    Sam Riley
    Andrea Riseborough
    Helen Mirren
    John Hurt
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    107 Minuten
    Kaufstart:
    8. September 2011
    Label:
    Arthaus


    Die 60er Jahre sind in vollem Gange und die kleine Stadt Brighton beginnt langsam, sich zu verändern. Während Rocker allmählich die Herrschaft gewinnen und am Pier allmählich die Hölle los ist, arbeitet sich der Kleingangster Pinkie immer weiter die Karriereleiter hinauf. Obwohl er eigentlich nur der Laufbursche für die örtliche Gangsterclique ist, geht er erstmals zu weit und tötet einen wichtigen Handlanger des Gegners Colleoni. Das mag zwar sein Ansehen im Untergrund gewaltig steigern lassen, doch ausgerechnet bei dieser Tat wurde er von einem unschuldigen schüchternen Mädchen fotografiert. Da beschließt er kurzerhand, sich an das Mädchen heranzumachen, um sie mit allen Mitteln zum Schweigen zu bringen. Dumm nur, dass sie sich prompt in ihn verliebt, während der Krieg zwischen Colleoni und Pinkie erst so richtig ausbricht. Leider ist ihm zugleich längst auch noch Rosas Chefin auf den Fersen, die alles daran setzt, ihm das Handwerk zu legen…

    Kritik:
    Gerade erst wurde ein berühmter Gangsterfilm erstmals in einer ungeschnittenen und zugleich nicht indizierten Fassung veröffentlicht, da kommt auch gleich der nächste Genrevertreter. Mit „Brighton Rock“ wagt sich schließlich Regisseur Rowan Joffe endlich daran, einen Klassiker aus dem Jahre 1947 erneut zu verfilmen. Da kann man sicher sein, dass es da auch definitiv an der Zeit für eine Neuauflage war. Doch kann der Film die alten Qualitäten noch halten?

    Zurück in die Vergangenheit
    Auf den ersten Blick mag es uns bei diesem Film kaum möglich erscheinen, tatsächlich einen aktuellen Streifen zu Gesicht zu bekommen. Zwar taugen die darstellerischen Leistungen und die optischen Qualitäten durchaus problemlos für einen Film der heutigen Zeit, doch bei der Aufmachung wurde auf so viel Details viel Wert gelegt, dass man glatt meinen könnte, einen alten Film zu sehen. Ganz im Stil der 60er Jahre präsentiert sich uns also die entsprechende Musik, passende Autos und äußerst altmodische Kleidung inmitten einer Gangsterstory, die zwar klassisch, aber dennoch innovativ erscheint. Da können wir uns also schnell an die alten Zeiten zurück erinnern und wundern uns umso mehr, dass sich die Gewalt in diesem Film doch erstaunlich zurückhält. So bekommen wir schließlich keinen Ballerfilm im „Scarface“-Stil zu sehen, sondern eher ein Drama um Macht, Liebe und Kriminalität.

    Liebe – eine Todsünde
    Interessant ist dabei das skrupellose Vorgehen von Sam Riley, der hier als Pinkie wahre Meisterleistungen abliefert. Er will unbedingt an die Macht der Gangsterclique und beseitigt dabei jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Vom brutalen Mord am ehemaligen Gangsterboss, bis hin zu einer Scheinehe ist ihm dabei jedes Mittel recht. Dumm nur, dass ausgerechnet sein weibliches Opfer tatsächlich echte Gefühle für ihn entwickelt, die er ohne Gewissensbisse auszunutzen weiß, um sie damit gezielt zum Schweigen zu bringen. Während er also liebend gerne weiterhin mordet, macht er sie regelrecht besessen von ihm. Doch zugleich ist es Roses Chefin und Mutter, die ihm an den Fersen hängt und alles versucht, um ihm das Handwerk zu legen. Sehr stilvoll, elegant und zugleich souverän wirken da Szenen, in denen die oscarprämierte Helen Mirren sich ihm in den Weg stellt und selbst in den brenzligsten Situationen ihre Ruhe behält und als besonders starke Frau in Erscheinung tritt. Selbst bei einer Beinahe-Messerattacke kann sie stets gelassen bleiben und zeigt sich glaubwürdig und authentisch als reife und zielstrebige Frau ohne Grenzen. Das macht Eindruck – und sorgt für grandiose Unterhaltung. So bietet sich uns also ein solides Gangsterdrama im klassischen 60er Jahre Stil voller mitreißender interessanter Charaktere.

    Fazit:
    Dank Sam Riley und Helen Mirren in ihren grandiosesten Rollen entwickelt sich „Brighton Rock“ zu einem klassischen Gangsterdrama um Liebe und Macht. Sehr sehenswert.