• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Milo und Mars

    Milo und Mars


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Simon Wells
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    85 Minuten
    Kaufstart:
    22. September 2011
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment

    Eigentlich ist Milo ein ganz normaler Junge, der von den Vorschriften seiner Mutter immer wieder genervt ist. Gerade deshalb würde er sie doch am liebsten auf den Mars schießen, um endlich seine Ruhe zu haben. Bei dem Gedanken hätte er aber wohl kaum damit gerechnet, dass dies plötzlich Realität werden könnte. Einmal nicht hingeschaut, wird seine Mutter doch glatt von den Marsmännchen abgeholt und in ihr Raumschiff verfrachtet. Die haben nämlich nur ein Ziel: Die Alien-Kinder mit dem Wissen der menschlichen Mütter zu erziehen, weil ihr eigener Planet längst nur noch von Frauen beherrscht wird. Da zögert Milo natürlich nicht lange und versteckt sich prompt in dem Raumschiff. Dumm nur, dass ihm sein größtes Abenteuer jetzt erst bevorsteht und er ausgeklügelte Methoden braucht, um seine Mutter tatsächlich retten zu können…

    Kritik:
    So ziemlich jeder kennt es: Als kleines Kind wollte man seine Eltern am liebsten so schnell, wie möglich, loswerden und ein eigenständiges Leben führen. Von den Vorschriften genervt, wünschte man sich nichts mehr, als die Mutter auf den Mars zu schießen. Im Animationsfilm „Milo und Mars“ wird dieser Wunsch nun endlich Wirklichkeit und lädt den Zuschauer in ein spannendes Weltraumabenteuer für jede Altersklasse ein. Dabei hat der Film sogar interessante Aspekte für die älteren Filmfans.

    Politik für die Kleinsten
    Eigentlich bedient sich „Milo und Mars“ auf den ersten Blick an einem ganz klassischen Aufbau des Popcornkinos. Voller Klischees und typischer Figuren bekommen wir da eben die altbekannte Entführungsgeschichte zu sehen, die kindgerecht aufbereitet wurde und in so ziemlich jedes Standard-Science-Fiction-Schema passen würde. Doch dann wird der Film plötzlich tiefgründiger. Im Grunde befasst sich „Milo und Mars“ großflächig mit einer originellen Art der Amazonen. Hier leben die Marsmännchen nämlich tatsächlich gänzlich ohne das männliche Geschlecht, sodass alle Frauen in einer hohen Position stehen und den gesamten Planeten allein regieren. Die Männer werden da prompt als scheinbar liebevolle Geschöpfe auf die Mülldeponie verfrachtet, um so von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Manche Politiker würden hieraus wahrscheinlich am liebsten eine Gender-Debatte starten, wenn man die Thematik insgesamt einmal tiefer durchleuchtet und die schwarz-weiße Darstellung der Geschlechter, in denen Frauen größtenteils schlecht und Männer größtenteils gut rüberkommen, genauer betrachtet. Für den Mainstream-Zuschauer, dem politische Hintergründe allerdings völlig schnuppe sind, ergibt sich daraus ein enormes Unterhaltungspotential, das uns jederzeit mitreißen kann. Immerhin macht es allerdings den Film auch für erwachsene Zuschauer interessant, wenn sie sich auf versteckte Weise mit den tiefergehenden Themen auseinander setzen können.

    Die lebenden Grafiken
    Betrachtet man „Milo und Mars“ allerdings nun einmal als reinen Animationsfilm, so wird schnell auffallen, dass sich der Film optisch besonders gut sehen lassen kann. Das liegt nicht zuletzt an der verwendeten Motion Capturing-Technik, die inzwischen immer besser ausgereift ist. Gesichtsausdrücke können damit also ebenso gut aufgezeichnet werden, wie die natürlichen Bewegungen eines Menschen. Das hat man nun genutzt, um die Bewegungen der animierten Figuren allesamt durch echte Menschen durchzuführen. Das Ergebnis sind außergewöhnlich natürliche und weiche Bewegungsabläufe, die den Eindruck erwecken, es mit einer realen Person zu tun zu haben. Insbesondere bei den sehr natürlichen Gesichtsausdrücken, in denen wir manches Mal eine reale Person erkennen könnten, präsentiert sich „Milo und Mars“ dann als Referenztitel mit beeindruckender Technik. Zusammen mit der ohnehin bereits zeitgemäßen Grafik ergibt das natürlich ein hochprofessionelles Bild, das keine Wünsche offen lässt und auch die Raumschiffeffekte lassen das Science-Fiction-Herz höher schlagen. Für Fans von „Wall-E“ und Co. ist dies demnach der optimale Familienspaß.

    Fazit:
    Faszinierendes Science-Fiction-Abenteuer mit typischen Klischees, aber einer außergewöhnlich natürlichen Optik bei den animierten Figuren. So macht der Familien-Filmabend richtig Spaß.