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    Kevin – Die Vampirdoku

    Kevin – Die Vampirdoku


    Land/Jahr:
    D 2008
    Genre:
    Mockumentary / Satire
    Regie:
    Christian von Aster
    Darsteller:
    Jai Koutrae
    Stacey Edmonds
    Az Jackson
    David Gambin
    Ben Paul Owens
    Aaron Scully
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    71 Minuten
    Kaufstart:
    30. April 2010
    Label:
    Epix

    Kevin Schmidtke ist 19 Jahre alt und wirkt, wie ein ganz normaler Teenager. Er hat ein gewöhnliches Sozialleben mit seiner Freundin und singt in der Band „Los Feratus“. Doch in Wirklichkeit ist Kevin anders, als andere Menschen auf unserem Planeten: Er ist ein Vampir. Dumm nur, dass Vampire in unserer Gesellschaft seit langem nicht wirklich anerkannt sind und daher durch mangelhafte Integrationsprogramme in die Gesellschaft integriert werden sollen. Die Folge daraus sind unsterbliche Langzeitarbeitslose, die sich mit künstlichem Blut ernähren und auf Grund von Vampirquoten vor einer großen Bedrohung stehen. Doch das soll sich nun ändern…

    Kritik:
    Vampirfilme kennen wir ja bekanntlich viele und spätestens seit dem „Twilight“-Erfolg ist dieses Genre wieder allseits beliebt. Doch statt klischeehaften Fantasystreifen gibt es dann auch noch einige wenige sehr ungewöhnliche Filme. „Kevin – Die Vampirdoku“ ist einer davon und besteht in der Tat aus einer Fake-Doku über die Integration von Vampiren in der heutigen Gesellschaft. Wer da denkt, es handele sich bei diesem Film um absoluten Blödsinn, wird zwar nicht gänzlich eines Besseren belehrt, darf sich allerdings an viel Humor erfreuen und wird spätestens dann in Freude aufgehen, wenn er feststellt, dass die gespielten TV-Doku Soaps ordentlich Fett weg bekommen.

    Kevin – der unsterbliche Langzeitarbeitslose
    Ganz im Stile der typischen RTL-Doku Soaps über angebliche faule Arbeitslose präsentiert nämlich auch Regisseur Christian von Aster seine Fake-Doku und zeigt den jungen Kevin als arbeitslosen Jugendlichen, der mit seiner schrägen Freundin versucht, in die Gesellschaft integriert zu werden und dabei jegliche Klischees erfüllen soll. Mit einem asozial wirkenden Vater, der stets seine „Bloodweiser“-Blutbierdose in der Hand hält und einem verrückten Integrationsprogramm des deutschen Arbeitsamtes wird sowohl das nachmittägliche Fernsehprogramm, als auch das deutsche Sozialsystem völlig ad absurdum geführt. Für politisch interessierte und fernsehkritische Zuschauer ist das der größte Spaß, den man sich wohl vorstellen kann – und intelligent mag der Film auf versteckte Weise auch noch sein.

    Vampire, die neuen Homosexuellen
    Dabei ist „Kevin“ stets mit zahlreichen Anspielungen auf Gesellschaft und Politik gespickt, sodass ein Klaus Wovereit, der sich seinerzeit als homosexuell outete, prompt zu einem Klaus von Faust wird, der sich als „Infizierter“ ebenfalls als Vampir outet. Gemeinsam mit dem „Wir-Gefühl“ versucht er seine Partei CDSIG in eine tollerante Politik zu führen und endlich die Bevölkerungsquote von 7% aufzuheben. Auch hier finden wir wieder zahlreiche Anspielungen auf erfolglose Integrationsbemühungen und dem hohlen Geschwafel der Politiker. Würden wir es nicht besser wüssten, hielten wir seine Reden wohl für ebenso inhaltsleer, wie jene von Frau Merkel, die mit „gemeinsamen Lösungen“ wohl jedes Problem unseres Planeten ohne jegliche Taten zu lösen versucht. Doch damit ist „Kevin – Die Vampirdoku“ nicht mehr nur eine simple und sinnlose Fake-Doku, die es auf Unterhaltungsfaktor abgesehen hat, sondern auch eine gesellschaftskritische Satire im Mockumentary-Stil. Und eines muss man dem Regisseur lassen: Die Satire ist ihm perfekt gelungen – das konnten wir wohl lange nicht mehr von einem Film behaupten. Noch dazu gelingt es ihm, dem Zuschauer einen Spiegel vors Gesicht zu halten, wenn die Vampire plötzlich durch jede gesellschaftliche Minderheit austauschbar werden und die gezeigten Szenen dem entsprechen, was wir auf den deutschen Privatsendern alltäglich zu sehen bekommen. Das ist Gesellschafts- und Medienkritik der genialsten Sorte!

    Fazit:
    Christian von Aster ist mit „Kevin – Die Vampirdoku“ eine äußerst gelungene Satire in Form einer Fake-Doku gelungen, die unsere Gesellschaft und Politik regelmäßig ad absurdum führen und dem Zuschauer stets einen Spiegel vorhalten kann.