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    Millennium Brüder

    Millennium Brüder


    Land/Jahr:
    SWE 2008
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Miko Lazic
    Darsteller:
    Michael Nyqvist
    Gustaf Skarsgard
    Jacob Ericksson
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    80 Minuten
    Kaufstart:
    10. Juni 2011
    Label:
    Koch Media


    Im Gegensatz zu seinem Bruder Valle, lebt Adam kein wirklich geregeltes Leben. Statt einem ordentlichen Job nachzugehen, verdient er sein Geld lieber als Drogendealer und karrt kiloweise Kokain durch die Gegend. Dumm nur, dass ausgerechnet an diesem Tag jene Drogen vom Sohn seines Auftraggebers gestohlen wurden – und der nun prompt entweder seinen Stoff zurückhaben, oder eine entsprechende finanzielle Entschädigung bekommen will. Und das auch noch innerhalb von drei Tagen. Da zögert Adam nicht lange, seinen Bruder nach langer Zeit erneut aufzusuchen und ihn um Hilfe zu bitten. Doch dabei entsteht nicht nur ein heftiges Familiendrama, sondern auch noch ein packender Kampf um Leben und Tod.

    Kritik:
    Seit der weltberühmten „Millennium-Trilogie“, basierend auf den Büchern von Stieg Larsson dürfte der schwedische Star Michael Nyqvist allseits bekannt sein. Schließlich spielte er damals den bekannten Journalisten Mikael Blomkvist an der Seite von Noomi Rapace und konnte damit sowohl Kritiker, als auch Filmfans bestens begeistern. Nun jedoch wagt er sich an eine für ihn völlig untypische Rolle: Den Bösewicht. Damit kann er endlich einen gelungenen Gegenspieler mimen – doch schnell werden Fans ihn in der Hauptrolle vermissen. Das hat Gründe…

    Zwei ungleiche Brüder
    Während Nyqvist in der überzeugenden Rolle als Bösewicht auftaucht und dabei stets solide und souveräne Leistungen abliefert, bei denen er mit seinem selbstsicheren Auftreten nie aus der Reihe tanzt, wirken die beiden Brüder Adam und Valle leider ein wenig unsicher. Oftmals kann man ihnen ansehen, dass sie einfach nicht die Erfahrung und auch nicht die perfekte Körperhaltung mitbringen, um ihre Rolle tatsächlich perfekt meistern zu können. Dabei sind gute Ansätze vorhanden, zumal beide Charaktere durchaus ihre Energien und eine gute Mimik zeigen können, was jedoch leider oftmals nicht ganz ausreicht. Da darf man sicherlich froh darüber sein, dass „Millennium Brüder“ trotzdem gute Charakterzeichnungen mitliefert, welche die relativ schwachen darstellerischen Leistungen immerhin retten und ein wenig kaschieren. Besonders die interessanten Verstrickungen zwischen den Brüdern und den Feinden werten den Film besonders auf und auch die geschickte Familiensituation kann stets für Spannung sorgen. Leider schafft es der Film aber auch an dieser Stelle nicht, die erwartete Bedrohlichkeit der Situation ausreichend in Szene zu setzen, sodass Gefahren schlichtweg zu „lasch“ und „freundschaftlich“ in Erscheinung treten. Aus einem Feind wird so plötzlich lediglich ein unliebsamer Gast, der eigentlich keiner Fliege etwas zu leide tun kann, denn für diese Aufgabe dürften letztendlich eher andere Charaktere herhalten.

    Story ohne Überraschungen
    Umso schlimmer also, dass die Story insgesamt kaum Überraschungen zu bieten hat, da die Geschichte um den Drogendealer, der seinen Stoff wiederbeschaffen muss, sich ausschließlich an die Standard-Vorgänge hält. Ganz im klassischen Stil werden also Drogen beschafft und die Schergen des Drogenbosses beschossen. Wendungen suchen wir also ebenso vergebens, wie unerwartete Storyentwicklungen. Lediglich die Tatsache, dass die vermeintlichen Diebe auch noch mit dem Drogenboss verwandt sind, verschafft dem Film eine kleine Abgrenzung von der Konkurrenz, doch auch hier hätten sich die Macher einfach mehr einfallen lassen müssen. Wenn wir dann auch noch feststellen müssen, dass die Inszenierung selbst nicht gerade auf höchstem Niveau ausgefallen ist, dürften vor allem Nyqvist-Fans sehr enttäuscht sein. So kommt es also, dass „Millennium Brüder“ handwerklich so viel falsch macht, dass der Film nur an seltenen Stellen wirkliche Spannung aufbauen kann und den Zuschauer mehr durch den Handlungsverlauf mitreißt, als durch die Inszenierung. Das mag allerdings nicht zuletzt auch daran liegen, dass spannende Szenen und Entwicklungen insgesamt zu kurz gehalten wurden und allzu abrupt enden. Ein guter Spannungsbogen kann so natürlich nicht entstehen, sodass „Millennium Brüder“ unsere Erwartungen bei weitem nicht erfüllen kann. Dennoch bekommen wir dank einer einigermaßen interessanten Geschichte einen soliden Drogenthriller geboten, der immerhin durch seinen Bösewicht überzeugen kann.

    Fazit:
    „Millennium Brüder“ liefert uns zwar eine solide und spannende Drogenstory inklusive Familiendrama, kann aber auf Grund der wenig überzeugenden Inszenierung und den teils schwachen darstellerischen Leistungen nur begrenzt überzeugen. Immerhin: „Millennium“-Star Michael Nyqvist kann als Bösewicht einmal mehr punkten.